Wie sich Holz in Zukunft am klügsten nutzen lässt, soll das neue Nationale Forschungsprogramm «Ressource Holz» erkunden. Die Forschenden entwickeln Holz als Baustoff weiter, als Rohmaterial für neuartige Materialien und als Energieträger. Zudem werden Wege zur nachhaltigen Holznutzung gesucht.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, speichert das Treibhausgas Kohlendioxid, und könnte Erdöl als Ausgangsmaterial für neue Chemikalien ersetzen. Somit wird seine Nutzung für die Gesellschaft immer interessanter, weshalb der Schweizerische Nationalfonds (SNF) nun dieses neue schweizweite Forschungsprogramm lanciert hat.
Verschiedene Forschungsteam
Darin sollen Möglichkeiten untersucht werden, Holz breiter als bisher zu nutzen. Zum Beispiel soll Holz als Bau- und Werkstoff gezielt verbessert werden, wie der SNF am Donnerstag mitteilte.
Ein Forschungsteam versucht etwa, Holzoberflächen mit Hilfe von auf Licht reagierenden Substanzen besser mit anderen Materialien zu verbinden. So könnte etwa beschichtetes Holz besser im Freien eingesetzt werden. Ein anderes Team optimiert ein Tragwerksystem, dank dem mehrgeschossige Holzbauten Erdbeben oder starkem Wind besser standhalten.
Altholz in Erdgas verwandeln
Aus Gebraucht- und Restholz lassen sich allerlei chemische Substanzen und Energieträger herstellen. Eine Gruppe forscht an der Erzeugung von synthetischem Erdgas, eine andere stellt künstliche Eiweisse her, die Lignin leichter aus dem Holz lösen.
Dieses ist ein begehrter Rohstoff in der chemischen Industrie. Ein weiteres Projekt erprobt mit Schaumstoff gefüllte Holzplatten, die leichter sind als herkömmliche Spanplatten.
Neue Nutzungsansätze
Neben neuen Nutzungsansätzen sollten aber auch Grundlagen für ein nachhaltiges Management der Ressource entwickelt werden, schreibt der SNF. Diverse Projekte beschäftigen sich damit, den Lebenszyklus von Holz und seinen Produkten oder seine CO2-Speicherkapazität zu optimieren.
Andere Forschende arbeiten mit der Waldbranche zusammen, um die Verfügbarkeit von Rohholz zu verbessern. Damit sollen Entscheidungsgrundlagen für Politik, Holz- und Waldwirtschaft geschaffen werden.