Am Sonntag ging in Luzern die 23. Internationale Forstmesse zu Ende. Über 26'000 Besucher konnten die Organisatoren registrieren. Neben viel neuer Forsttechnik geben in Luzern auch der starke Franken und die damit verbundenen Absatzschwierigkeiten zu reden. Mit Bildergalerie
Die Forstmesse ist alle zwei Jahre der grosse Treffpunkt der Forstbranche. Das war auch heuer wieder so. Tausende von Besuchern strömten während den vier Tage dauernden Ausstellung auf das Luzerner Messegelände. Die vorab sehr gute Stimmung bei den Besuchern und den Ausstellern wurde allerdings vom starken Franken getrübt. Das war denn auch Thema an der Eröffnung am letzten Donnerstag.
Schwierige Situation
«Die gesamte Forstbranche ist seit dem 15. Januar, als die Nationalbank den Euromindestkurs aufgehoben hat, mehr oder weniger im Ausnahmezustand», sagte Waldwirtschaftspräsident Max Binder in seiner Eröffnungsrede vor Gästen aus Politik und Wirtschaft. «Die Holzpreise sind über Nacht um 10 bis 15 Prozent gesunken, die Exporte eingebrochen, und in die Schweiz wird Holz zum Spottpreis importiert», zeigte sich Nationalrat Binder ernüchtert.
Enttäuscht vom Bund
Es gehe jetzt darum, die gesamte Wertschöpfungskette der Waldwirtschaftsbranche zu erhalten. Enttäuscht ist die Forstbranche über den Bund, der bis heute auf die wichtigen Vorstösse der Wald- und Holzwirtschaft zur Linderung der Frankennachteile nicht mit dem erhofften Engagement reagiert hat. Ein Entscheid über Hilfe aus Bundesbern ist eigentlich während der Herbstsession im Rahmen des Waldgesetzes traktandiert. Dieser Termin sei laut Binder derzeit aber leider nicht mehr ganz sicher.
Branche ist gefordert
Aber auch die Branche selber sei gefordert und müsse mithelfen, den Schwierigkeiten zu trotzen. Gefragt sei Hilfe zur Selbsthilfe. Denn die Branche müsse optimieren und neue Wege finden. So wurde genau zum Start der Forstmesse eine neue Website für das Herkunftszeichen «Schweizer Holz» lanciert. Damit sollen potenzielle Käufer für Holz aus dem Schweizer Wald sensibilisiert werden.
Verhaltene Investitionen
Die Investitionsfreudigkeit bei den Forstunternehmern und Waldbesitzern in neue Forsttechnik hält sich derzeit aus den oben erwähnten Gründen in Grenzen. Wie bei den Austellern zu hören war, werden vorab die grossen Erntemaschinen wie Harvester, Forwarder und Rückefahrzeuge nicht gross nachgefragt. Bei den kleinen Forstmaschinen wie etwa Motorsägen und Holzspaltern sei die Nachfrage stabil, hiess es bei mehreren Firmenvertretern.
Die nächste Internationale Forstmesse findet vom 17. bis 20. August 2017 in Luzern statt.