Gepaart mit speziellen meteorologischen Bedingungen wie Inversionslagen kann Fracking im Winter zu hohen Ozonbelastungen führen.
Die Belastung mit bodennahem Ozon ist üblicherweise ein Sommerproblem. Im Uintah Becken im US-Bundesstaat Utah wurde 2013 allerdings an 49 Wintertagen der US-Grenzwert überschritten. Eine wichtige Rolle spielt offenbar die umstrittene Öl- und Gasfördermethode Fracking.
Dies berichtet ein internationales Forscherteam im Fachjournal «Nature». Bodennahes Ozon wird unter Einfluss von Sonnenstrahlung und Hitze aus Schadstoffen wie Stickoxid und flüchtigen organischen Substanzen (VOC) gebildet. Überrascht waren die Forscher aber, dass es im Uintah Becken, wo grossflächig Öl und Gas auch mit Hilfe von Fracking gefördert wird, in den vergangenen Jahren auch im Winter zu extrem hoher Ozonbelastung gekommen ist.
In einem Projekt unter der Leitung der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA ESRL) untersuchten die Wissenschaftler die wichtigsten Ozon-Vorläuferstoffe und chemischen Zwischenprodukte in dieser entlegenen Gegend. Es zeigte sich, dass die Emissionen von VOC in den Öl- und Gasfeldern sehr hoch sind. Dies liegt an den Prozessen selbst sowie an Lecks. Dazu kommen Stickoxid-Emissionen von Lastwagen und anderer Maschinerie wie Förderpumpen. Gepaart mit speziellen meteorologischen Bedingungen wie Inversionslagen kann dies auch im Winter zu hohen Ozonbelastungen führen.
