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Frankreich: Massnahmen zum Schutz von Agrarland greifen nicht

In Frankreich werden die wachsende Urbanisierung und der Flächenhunger der Städte die Preise für Agrarland weiter in die Höhe treiben, zumal das bisherige Engagement der Politik offensichtlich nicht greift. Dieses Fazit zog der Dachverband der Landent-wicklungsge-sellschaften (FNSAFER) auf seinem Jahreskongress in Paris.

AgE |

 

 

In Frankreich werden die wachsende Urbanisierung und der Flächenhunger der Städte die Preise für Agrarland weiter in die Höhe treiben, zumal das bisherige Engagement der Politik offensichtlich nicht greift. Dieses Fazit zog der Dachverband der Landent-wicklungsge-sellschaften (FNSAFER) auf seinem Jahreskongress in Paris.

Verbandspräsident Emmanuel Hyest rief die Pariser Regierung und die Gebietskörperschaften auf, durch geeignete Massnahmen dafür zu sorgen, das Frankreichs Agrarpotential und der Erhalt der Umwelt durch „die galoppierende Urbanisierung nicht nachhaltig gefährdet werden“.

Politik in der Pflicht

Der blosse Hinweis auf den Flächenhunger der Städte nach Wohn- und Gewerbebetrieben reiche als Begründung nicht aus; vielmehr sei konkretes politisches Handeln notwendig, stellte Hyest klar. Die Gebiets-körperschaften seien als Entscheidungsträger bei der Flächennutzung in der Pflicht und müssten für eine ausgewogene Entwicklung von Urbanisierung und gewerblicher Wirtschaftsförderung sorgen, wozu auch die Landwirtschaft mit all ihren Facetten gehöre.


Nach den Ausführungen des Verbandsvorsitzenden waren in den sechziger Jahren nach der Gründung der Landentwicklungs-gesellschaften jährlich gerade einmal 40 000 ha Agrarfläche in Bauland umgezont worden. Der Trend nahm sprunghaft zu, so dass laut FNSAFER mittlerweile pro Jahr ein Areal von mehr als 78 000 ha betroffen ist.

Region Ile-de-France besonders gefährdet

In der nordfranzösischen Region Ile-de-France, zu der neben dem Grossraum Paris weitere sieben Departements zählen, gibt es nach Angaben des regionalen Safer-Präsidenten Hervé Billet keine wirksamen Gegenmittel, um die „Bauwut“ beziehungsweise die Reduzierung von Agrarland zu unterbinden. Hinzu komme die „Doppelzüngigkeit“ vieler Abgeordneter.

Andere Vertreter beklagten die offensichtliche Gesetzeslücke hinsichtlich der Zerstörung von Agrarland im Rahmen der Erweiterung des Grossraums von Paris. Dies sei eine bedauerliche Entwicklung, zumal man in Zukunft immer mehr Agrarflächen benötigen werde, um den Nahrungsmittelbedarf in Europa zu decken. Bereits heute sei die Europäische Union mit 27 Mitgliedsländern Nettoimporteur
von Agrarprodukten.

Hyest zufolge ist es mittlerweile an der Zeit, vorhandene Anbauflächen zu schonen und beispielsweise Parkplätze nicht auf der „grünen Wiese“ anzusiedeln, sondern stattdessen Tiefgaragen in Gewerbegebieten
zu bauen.

Erwerb und Verkauf von Agrarflächen im Visier

Weitere Vertreter gaben zu bedenken, dass es Platz geben müsse für verbrauchernahe und wirtschaftlich überlebensfähige Agrarbetriebe. Dabei sollte man auf „ein subtiles Gleichgewicht“ zwischen Landwirtschaft und Bebauung achten. Als positives Beispiel zitiert wurde hierfür die Gebietskörperschaft Le Havre, in deren Peripherie noch immer rund 100 landwirtschaftliche Betriebe tätig seien. Dort habe man offensichtlich verstanden, dass dies für die Zukunft eine Trumpfkarte für Direktvermarktung sei.

Präsident Hyest liess keinen Zweifel daran, dass die Landentwicklungs-gesellschaften ihre Partnerschaft mit den Kommunen und den zuständigen Städtebauagenturen verstärken wollen. Mehr als 7 000 Gemeinden, die annähernd 60 % der Bevölkerung Frankreichs ausmachten, hätten bereits eine Vereinbarung mit den jeweiligen Landentwicklungsgesellschaften unterzeichnet.

Die einzelnen Safer flankieren Hyest zufolge die Kommunen bei deren Bodenpolitik, indem sie auf Wunsch Land aufkauften und diese Flächen wiederum niederlassungswilligen Landwirten zur Verfügung stellten, Betriebe umstrukturierten oder für den Erhalt von natürlichen Räumen nutzten. Letztere Aktivitäten sind nach den Worten von FNSAFER-Generaldirektor Michel Heimann jedoch begrenzt; „normalerweise kaufen und verkaufen wir und haben nachhaltige Projekte im Blick“.

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