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Frankreich: Bauernverband verliert an Boden

Bei den jüngsten Kammerwahlen in Frankreich haben der französische Bauernverband und die Organisation der Junglandwirte in mehreren Départements ihre Führungsposition verloren, auch wenn beide noch mehr als 80% der Kammern leiten werden. Der kleinere Landwirtschaftsverband Coordination Rurale hat seinen grossen Konkurrenten aller Voraussicht nach in 14 Kammern die Vorherrschaft abgenommen.

AgE |

Bei den Kammerwahlen in Frankreich hat das traditionelle Bündnis aus dem französischen Bauernverband (FNSEA) und der Organisation der Junglandwirte (JA) Federn lassen müssen. Zwar werden die beiden grössten Verbände auch in den kommenden Jahren in mehr als 80% der europäischen Départements den Kammerpräsidenten stellen; insgesamt allerdings bröckelt die Vorherrschaft der beiden grössten Branchenorganisationen.

Der kleinere Landwirtschaftsverband Coordination Rurale (CR) konnte sich in 15 Départements des Festlandes durchsetzen; in 14 davon war zuvor das Bündnis aus FNSEA und JA am Ruder. Entsprechend enthusiastisch fiel die Stimmung nach der Wahl aus: Der CR feierte einen «historischen Sieg». Nach Einschätzung des Verbandes ist der Anteil der Stimmen für FNSEA und JA insgesamt unter die Marke von 50% gefallen und soll bei etwa 48% liegen.

Vorsprung von nur drei Stimmen

Der CR ist insbesondere im Südwesten Frankreichs stark und hat zudem in den Départements Ardennes, Tarn und Lozère die Nase vorn. Medienberichten zufolge sind allerdings die Ergebnisse von mindestens drei Kammern äusserst knapp und könnten daher angefochten werden. In Charente-Maritime soll der Vorsprung nur drei Stimmen betragen. Nicht gereicht hat der Rückenwind indes für CR-Präsidentin Véronique Le Floc’h, die sich im bretonischen Finistère FNSEA und JA geschlagen geben musste.

Auch der kleinbäuerlich orientierte Konkurrent Confédération Paysanne (Conf’) reklamiert einen Erfolg. Der Conf’ konnte im Département Ardèche die Mehrheit der Betriebsleiter für sich gewinnen, ausserdem in Korsika und in Guyana. In mehr als zehn Gebietskörperschaften wäre der Conf’ nach eigenen Angaben der dominierende Verband, wenn FNSEA und JA nicht kooperieren würden. In drei Gebietskörperschaften ist der Conf’ nun erstmals in der Versammlung der Betriebsleiter vertreten; in 36 Kammern wurden mehr Verbandsvertreter gewählt als bei den letzten Wahlen 2019.

Unabhängige Listen konnten sich durchsetzen

In drei von insgesamt 96 Départements des Festlandes konnten sich unabhängige Listen durchsetzen. Sowohl in den an der spanischen Grenze gelegenen Gebietskörperschaften Haute-Garonne und Ariège wie auch am anderen Ende des Landes in Moselle konnten weder FNSEA und JA noch CR oder Conf’ die Landwirte überzeugen.

Noch nicht bekannt gegeben wurde die Wahlbeteiligung. Der FNSEA geht davon aus, dass das Niveau von 2019 in etwa gehalten werden konnte und somit im Bereich von 45% liegen müsste. Der Conf’ beklagt hingegen einen weiteren Rückgang. Offizielle Zahlen liegen bislang nur zu den elektronischen Stimmabgaben vor. Demnach haben von 403’903 stimmberechtigten Betriebsleitern nicht ganz 30% online gewählt. Von 446’211 Landarbeitern haben allerdings nicht mal 21’000 ihre Stimme per Internet abgegeben.

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