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Frankreichs Bauernproteste zeigen bereits Wirkung

Die Landwirte in Frankreich können noch in diesem Monat von den Erfolgen ihrer Proteste profitieren.  Auf die Subvention für Agrardiesel wird ein Vorschuss gezahlt und die Unterstützung für von der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) betroffene Rinderhalter wird ausgeweitet. Längst nicht alle sind zufrieden.

AgE |

Die französische Regierung bemüht sich, ihre Versprechen an die protestierenden Bauern möglichst zeitnah einzulösen. Anfang Februar sind bereits die ersten Verordnungen zur Umsetzung im Amtsblatt erschienen. Somit können die Landwirte schon in diesem Monat einen Vorschuss auf die Rückerstattung im Rahmen der Steuerermässigung für Agrardiesel beantragen. Bislang war die Erstattung erst im folgenden Jahr ausgezahlt worden.

Auch die von der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) betroffenen Rinderhalter werden entlastet. Die bei der Bekämpfung der Tierseuche anfallenden Tierarztkosten werden nun zu 90% vom Staat getragen; zuvor belief sich der Fördersatz auf 80%. Angehoben wurde zudem die Kompensation für durch die EHD verstorbene Rinder.

Kleinere Verbände nicht befriedet

Immer deutlicher wird allerdings, dass vor allem die kleineren Landwirtschaftsverbände mit den Zugeständnissen aus Paris nicht zufrieden sind. Aus Sicht des Conf’ ist das den Protesten zugrunde liegende Problem der unzureichenden Agrareinkommen nicht gelöst worden. Stattdessen sei die Regierung auf die persönlichen Interessen der „Agrarmanager“ in der Führungsetage des französischen Bauernverbandes (FNSEA) eingegangen, kritisierte der Kleinbauernverband. Das dürfte sich unter anderem auf FNSEA-Präsident Arnaud Rousseau beziehen, der Vorsitzender des Verwaltungsrates von Avril ist. Die Unternehmensgruppe hatte 2021 einen Umsatz von fast 7 Mrd. Euro (etwa 6,6 Milliarden Franken) ausgewiesen.

Keineswegs zufrieden mit dem Entgegenkommen der Regierung ist auch der Verband der Familienunternehmen (MODEF). Er will seine Mitglieder ebenfalls weiter mobilisieren. Auskömmliche Einkommen und faire Erzeugerpreise seien nicht in Sicht, erklärte Verbandspräsident Pierre Thomas. MODEF fordert staatliche Eingriffe in die Preisgestaltung.

Biobauern unzufrieden

Grosse Unzufriedenheit herrscht ausserdem nach wie vor bei Frankreichs Biobauern. Zwar hatte die Regierung angekündigt, zusätzliche 50 Mio. Euro (etwa 47 Milliarden Franken) für den Ökolandbau bereitzustellen. Angesichts der Schwere der Krise wird das in der Branche aber eher als Zeichen der Geringschätzung aufgefasst.

Der Verband der Biolandwirtschaft (FNAB) beziffert die Verluste für 2023 auf 300 Mio. Euro (etwa 284 Millionen Franken), im Jahr zuvor sollen es 250 Mio. Euro (etwa 237 Millionen Franken) gewesen sein. Verbandsangaben zufolge betreiben mittlerweile 16% der französischen Landwirte Ökolandbau. Für zusätzliche Verstimmung sorgt bei ihnen die Absicht der Regierung, die in den Ecophyto-Plänen gebündelten Bemühungen zur Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf Eis zu legen. Die Biobranche hatte sich insbesondere Massnahmen gegen Kontaminationen durch konventionell wirtschaftende Nachbarn erhofft.

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