Die Kämpferinnen in ihrem Element.
Christian Zufferey
74 der 577 Parlamentarier der französischen Nationalversammlung haben einen Gesetzesentwurf zur «Abschaffung der Eringer-Ringkuhkämpfe» in Frankreich mitunterzeichnet. Das berichtete letzte Woche die Unterwalliser Tageszeitung «Le Nouvelliste» unter Berufung auf die französische Zeitung «Le Dauphiné libéré».
Demnach sollen Kuhkämpfe verboten werden, die ausschliesslich zu Unterhaltungszwecken veranstaltet werden und darin bestehen, Kämpfe zwischen einzelnen Rindern zu provozieren oder sie bewusst in Situationen zu bringen, die solche Kämpfe auslösen können.
Keine historische Grundlage
Die Abgeordneten sehen die Kuhkämpfe auch im Hinblick auf den Tierschutz kritisch – unter anderem wegen des Stresses beim Transport und der Verletzungsgefahr während des Kampfes, teils auch für Zuschauer. Sie begründen ihren Vorstoss zudem damit, dass Eringer-Ringkuhkämpfe in Frankreich keine historische Grundlage hätten.
Diese seien erst vor weniger als 30 Jahren aus der Schweiz in die französischen Alpen importiert worden. Für die Züchter lohne sich die Teilnahme kaum, da sie kein Geld dafür erhalten. Bereits im Mai 2024 hatte der Verein Justice Animaux Savoie eine Petition gestartet, um ein Verbot von Kuhkämpfen in Frankreich zu fordern, 51’320 Personen haben diese unterzeichnet.
Mehr besorgt über Ausbruch von Tierseuche
Vor dem Hintergrund der kürzlich in der Schweiz ausgebrochenen Rinderseuche «Lumpy Skin Disease» sagte Fabien Sauthier, Präsident des Schweizerischen Eringerviehzuchtverbandes, gegenüber «Le Nouvelliste», er sei «mehr besorgt über den Ausbruch dieser Tierseuche als über diesen Gesetzesvorschlag».
In Frankreich wurde wegen der Viruskrankheit der Ringkuhkampf Espace Mont-Blanc 2025 abgesagt. Dieser hätte im September Eringerkühe aus Frankreich, dem Aostatal und dem Wallis in Chamonix zusammenbringen sollen.