Die Resultate der in den letzten 35 Jahren durchgeführten Analysen zeigen, dass die Böden des Kantons Freiburg insgesamt in gutem Zustand sind, schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung. Dies bedeute auch, dass die Böden eine gewisse Resilienz gegenüber Klimaveränderungen aufweisen würden.
Landwirtschaftliche Böden seien in gutem Zustand. Die zunehmenden Kaliumwert sollten hier jedoch überwacht werden. In den Waldböden seien seit 20 Jahren kaum nennenswerte Veränderungen zu verzeichnen. Die Konzentration einiger Schwermetalle liege in den Waldböden deutlich unter den jeweiligen Richtwerten. Ein Optimierungspotenzial erkennt der Kanton vor allem auch in Familiengärten (-> Tipps und Tricks zur Gartenpflege).
Keine Versäuerung der Böden
Der siebte Analysezyklus des Freiburgischen Beobachtungsnetzes für landwirtschaftliche Böden (FRIBO) zeigt, dass der Gehalt an organischer Substanz in landwirtschaftlichen Böden zufriedenstellend ist und auf Alpweiden und Naturwiesen sogar zunimmt. An einigen intensiv bewirtschafteten Standorten ist jedoch eine Abnahme der organischen Substanz zu beobachten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Der pH-Wert landwirtschaftlicher Böden bleibt stabil und ist auf Ackerflächen sogar gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass keine Versauerung dieser Böden stattfindet, eine für die Fruchtbarkeit des Bodens wesentliche Voraussetzung. So können die Bodenlebewesen und insbesondere die Regenwürmer aktiv zur Bildung von stabilem Humus beitragen.
Anstieg des Magnesiumgehalts
Die Verfügbarkeit von Nährstoffen in den Böden ist zufriedenstellend. Die Kaliumwerte nehmen zu. Diese Zunahme stellt zwar kein Umweltproblem dar, sollte jedoch im nächsten Analysezyklus genau überwacht werden. Eine ähnliche Tendenz ist auch auf nationaler Ebene zu beobachten.
Darüber hinaus ist auf Ackerflächen und Naturwiesen ein Anstieg des Magnesiumgehalts zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, da diese Böden bisher insgesamt eher niedrige Magnesiumgehalte und -verfügbarkeiten aufwiesen.
In Bezug auf Phosphor und Schwermetalle wurde keine Anreicherung festgestellt, sodass die Sicherheit und Gesundheit der landwirtschaftlichen Böden grundsätzlich gewährleistet ist.
Verdichtung der Böden vermeiden
In der aktuellen Klimadebatte wird der Schwerpunkt zunehmend auf die Speicherung von Kohlenstoff in den Böden gelegt. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass in dieser Hinsicht insbesondere in Böden mit geringerem Humusgehalt ein gewisses Potenzial vorhanden ist.
Humus spielt eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit, da er wichtige Nährstoffe speichert und die Bodenstruktur verbessert.
zvg
Der Humusaufbau und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit können durch verschiedene Massnahmen erreicht werden: Rückgabe oder Zufuhr organischer Substanz (z.B. Ernterückstände, Mist, Kompost), Reduzierung der Bodenbearbeitung und Begrünung während des Winters.
Zudem sollte eine Verdichtung der Böden durch immer schwerere landwirtschaftliche Maschinen vermieden werden. Der Aufbau von Humus verbessert auch die Wasserrückhaltekapazität der Böden, was angesichts der globalen Erwärmung für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit von entscheidender Bedeutung ist.
Waldböden zeigen Konstanz
Die Situation der Waldböden hat sich seit dem 2004 begonnenen 1. Analysezyklus nur wenig verändert. Nach einer Phase der Versauerung zwischen den ersten beiden Zyklen (2004 und 2010) wurde im 3. Zyklus (2018) eine Rückkehr zur Ausgangssituation beobachtet, die teilweise auf den Ersatz von Fichten durch Laubbaumarten in den letzten zehn Jahren zurückzuführen ist.
Obwohl die Analyse der Schwermetalle in einigen Böden einen leichten Anstieg der Konzentrationen zeigt, liegen die gemessenen Werte nach wie vor deutlich unter den jeweiligen Richtwerten, schliesst der Kanton Freiburg seine Medienmitteilung.
-> Hier können Sie die Resultate der Bodenbeobachtungen im Kanton Freiburg nachlesen.
Beobachtungsnetzwerk mit 250 Standorten
Seit seiner Schaffung im Jahr 1987 hat sich das Freiburger Netzwerk zur Beobachtung der landwirtschaftlichen Böden als nationale Referenz im Bereich des Bodenschutzes und der Bodenbeobachtung etabliert, schreibt der Kanton in der Mitteilung. Das Netz umfasst 250 landwirtschaftliche Standorte und seit 2004 auch 51 städtische Standorte und 14 Waldstandorte, die über das gesamte Kantonsgebiet verteilt sind.
Durch die Erfassung von Daten über die langfristige Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit können natürliche und vom Menschen verursachte Veränderungen aufgezeigt werden. Das Fribo sei dadurch zu einem Eckpfeiler der Agrarforschung und des Bodenschutzes geworden. Die erhobenen Daten würden zur Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Landwirtschaft beitragen.
In einem Online-Dashboard , also einer Online-Grafik, werden die wichtigsten Parameter dieses landwirtschaftlichen Netzwerkes dynamisch dargestellt. Die Ergebnisse für die organische Substanz (OS), das Verhältnis von OS zu Ton, den pH-Wert, Phosphor, Kalium und Magnesium können über dieses Dashboard einfach auf dem Bildschirm abgerufen werden.
-> Hier können Sie direkt auf das Fribo-Dashboard zugreifen.