Ungeachtet der Spähvorwürfe gegen den US-Geheimdienst werden die EU und die USA von kommenden Montag (11. November) an ihre Freihandelsgespräche fortsetzen. Die EU-Kommission bestätigte am Montag in Brüssel den Termin.
Bis zum 15. November wollen die Unterhändler in Brüssel über die Bereiche Dienstleistungen, Investitionen, Energie, Rohstoffe und Regulierungsfragen sprechen. Die zweite Verhandlungsrunde war ursprünglich schon für den Oktober
geplant, musste aber wegen der Verwaltungsblockade (Shutdown) in den USA
ausfallen.
Die Verhandlungen waren im Sommer aufgenommen worden. Sollten sie zum Erfolg führen, würde die weltweit grösste Freihandelszone mit gut 800 Mio. Einwohnern geschaffen. Experten hoffen auf bis zu zwei Millionen neuer Arbeitsplätze. Allerdings dürften die Gespräche Jahre dauern, Experten rechnen frühestens Ende 2014 mit einer Einigung.
Beim EU-Gipfel Ende Oktober waren vor dem Hintergrund des vermuteten Lauschangriffs auf das Handy der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel Rufe laut geworden, die Freihandelsgespräche zu unterbrechen. Dafür sprach sich unter anderen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz aus. Die EU-Staats- und Regierungschefs folgten dieser Forderung jedoch nicht.