Aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme wird Palmöl hergestellt, Palmkernöl wird aus den Kernen der Ölfrüchte gewonnen.
zvg
Das Freihandelsabkommen enthält unter anderem Bestimmungen zu Handel mit Industriegütern, zu verarbeiteten und unverarbeiteten Landwirtschaftsprodukten, Ursprungsregeln, zum Handel mit Dienstleistungen, dem Schutz des geistigen Eigentums und nachhaltiger Entwicklung sowie der technischen Zusammenarbeit.
«Mit der Unterzeichnung des Abkommens zwischen den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und Malaysia setzt die Schweiz ihre erfolgreiche Handelspolitik fort und stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit», schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung. Es schaffe Rechtssicherheit und ermögliche Schweizer Unternehmen neue Absatzmöglichkeiten.
Soll Schweizer Rapsöl nicht konkurrenzieren
In den Fokus geraten könnte wie beim Abkommen mit Indonesien das Palmöl. Für malaysisches Palmöl gewährt die Schweiz laut Mitteilung eine «marktverträgliche und kontingentierte» Zollreduktion, die die inländische Produktion von Pflanzenölen, also vor allem Rapsöl, nicht beeinträchtigt. Das Abkommen umfasst auch ein Kapitel zum Schutz der Umwelt und der Arbeitnehmerrechte. «Es sieht unter anderem spezifische Bestimmungen vor, die gewährleisten sollen, dass das im Rahmen des Abkommens gehandelte Palmöl nachhaltig produziert wird», schreibt der Bundesrat.
Fast alle Produkte, die derzeit von der Schweiz nach Malaysia exportiert werden, können entweder sofort oder nach Ablauf der Übergangsfristen von 5 bis maximal 10 Jahren zollfrei eingeführt werden.
Mit einem bilateralen Güterhandel von 2,3 Mrd. Franken (2024) ist Malaysia in der ASEAN-Region (Verband Südostasiatischer Nationen, insgesamt 10 Staaten) nach Singapur, Thailand und Vietnam der viertwichtigste Handelspartner der Schweiz. Die Schweizer Exporte nach Malaysia beliefen sich im Jahr 2024 gemäss Bund auf 806 Mio. Franken und die Importe auf 639 Mio. Franken (ohne Gold und andere Edelmetalle). Gemäss «Tages-Anzeiger» entfallen gut zwei Millionen Franken auf Palmöl. Malaysia ist nach Singapur die zweitwichtigste Destination für schweizerische Direktinvestitionen in Südostasien.
Zukunftstechnologien
Das Abkommen soll für die Schweizer Wirtschaft neuen Chancen in Zukunftstechnologien ermöglichen. «Denn das rohstoffreiche Land ist ein wichtiger Akteur in der globalen Elektronikindustrie und führend in der Halbleiterproduktion», hält der Bundesrat fest.
Das Abkommen wird nun dem Parlament zur Genehmigung unterbreitet. Nach Abschluss der internen Genehmigungsprozesse in den Vertragsstaaten wird es in Kraft treten. In der Schweiz könnte gegen das Abkommen ein Referendum ergriffen werden. Dem Freihandelsabkommen mit Indonesien haben 2021 51,7 Prozent zugestimmt. Im Abstimmungskampf wurde vor allem das Palmöl in den Fokus gerückt.