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Freihandel: Schweiz und Indien haben Abkommen

Fast 16 Jahre nach Beginn der Verhandlungen ist das Freihandelsabkommen der Efta-Staaten mit Indien am Sonntag in Delhi unterzeichnet worden. Die Unterzeichnung sei ein bedeutender Meilenstein der Schweizer Handelspolitik, teilte das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am Sonntag mit.

sda |

Ihre Unterschrift unter das Abkommen setzten Wirtschaftsminister Guy Parmelin, seine Efta-Amtskolleginnen und -kollegen und der indische Handelsminister Piyush Goyal. Der indische Premierminister Narendra Modi und die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd begleiteten die Unterzeichnung mit Videobotschaften.

Der Schweiz und den anderen Efta-Staaten Island, Fürstentum Liechtenstein und Norwegen sei es gelungen, als erster europäischer Partner ein Freihandelsabkommen mit Indien abzuschliessen, schrieb das WBF weiter. Im Laufe der Jahre sei mit Indien ein aussergewöhnliches Vertrauensverhältnis aufgebaut worden, schrieb Bundesrat Parmelin auf der Plattform X.

Ratifikation durch das Parlament

Der parlamentarische Genehmigungsprozess wird laut Medienmitteilung umgehend an die Hand genommen. Ziel ist es, dass die Schweiz das Abkommen spätestens im Jahr 2025 ratifizieren kann.

Indien ist inzwischen das bevölkerungsreichste Land der Welt. Insbesondere die zunehmende Mittelschicht trägt zu einem grossen Wachstumspotenzial bei. Bisher hatte Indien auf die meisten Produkte sehr hohe Importzölle erhoben. Mit dem Freihandelsabkommen wird Indien die Zollansätze für 95,3 Prozent der Einfuhren von Industrieprodukten aus der Schweiz (ohne Gold) entweder sofort oder mit Übergangsfristen aufheben, beziehungsweise teilliberalisieren.

Zugang für Schweizer Landwirtschaftsprodukte

Die Schweiz erhält zudem nach einer Übergangsperiode von bis zu zehn Jahren für ausgewählte Landwirtschaftsprodukte zollfreien Zugang zum indischen Markt. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Exporten in Indien gestärkt. Die Zugeständnisse der Schweiz an Indien für Landwirtschaftsprodukte orientieren sich laut WBF an bisherigen Freihandelsabkommen und liegen im Rahmen der Schweizer Agrarpolitik.

Mit dem neuen Abkommen gibt es auch Verbesserungen bei den geistigen Eigentumsrechten. Verfahren bei Patenten und beim Schutz der Swissness. Der Zugang zu Medikamenten in Indien wird dabei nicht eingeschränkt. Für die Schweizer Wirtschaftsakteure verbessern sich auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Rechtssicherheit und Planbarkeit.

Lichtblick für Exportwirtschaft

Dank des Freihandelsabkommens könnten Schweizer Exporteure von jährlichen Zolleinsparungen von bis zu 166 Millionen Schweizer Franken profitieren, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Sonntag mit. Das Abkommen sieht auch die Förderung von Investitionen in Indien durch Unternehmen aus den Efta-Staaten vor. Das sei eine Reaktion auf das grosse Interesse Indiens, zusätzliche Investitionen von Unternehmen aus der Schweiz und anderen Efta-Staaten anzuziehen, schrieb das WBF.

Der Verband der Schweizer Tech-Industrie (Swissmem) bezeichnete den Abschluss des Freihandelsabkommens mit Indien als «einen Lichtblick in einer schwierigen Phase für Export-Unternehmen». Das Abkommen verbessere die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie in diesem wichtigen Wachstumsmarkt erheblich.

Zurückhaltender äusserte sich am Sonntag der Verband Scienceindustries, der die Branchen Chemie, Pharma und Life Sciences vertritt. «Wenn richtig ausgestaltet, kann ein Freihandelsabkommen mit Indien ein wichtiger Schritt für den Wirtschaftsstandort Schweiz sein, um den indischen Markt besser zu erschliessen», liess sich Scienceindustries-Direktor Stephan Mumenthaler in einer Mitteilung zitieren.

Definitiver Textentwurf nötig

Als grösste Exportindustrie sei die chemisch-pharmazeutische Industrie besonders stark auf den globalen Zugang zu relevanten Absatz- und Beschaffungsmärkten angewiesen. Eine abschliessende Beurteilung des Freihandelsabkommens sei aber erst nach Vorliegen des definitiven Textentwurfes möglich. Für Scienceindustries sei es wichtig, dass das Gesamtpaket stimme.

Für den Verband der Schweizer Tech-Industrie Swissmem ist der Abschluss des Freihandelsabkommens «ein Lichtblick in einer schwierigen Phase für Export-Unternehmen». Zölle von bis zu 22 Prozent würden nun wegfallen. Das Abkommen verbessere die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie in diesem wichtigen Wachstumsmarkt erheblich.

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