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Freihandel: US-Fleischexporte steigen nur begrenzt

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Rindfleischexporte der USA in die EU durch ein bilaterales Freihandelsabkommen zunehmen würden, allerdings in nur begrenztem Umfang. In der Rinderzucht soll es kaum Auswirkungen geben.

AgE |

 

 

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Rindfleischexporte der USA in die EU durch ein bilaterales Freihandelsabkommen zunehmen würden, allerdings in nur begrenztem Umfang. In der Rinderzucht soll es kaum Auswirkungen geben.

Wie das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft mitteilte, haben die Agrarökonomen Claus Deblitz vom Thünen-Institut und Kevin Dhuyvetter von der Kansas State University die voraussichtliche Wettbewerbsfähigkeit und die Perspektiven der Produktion und des Handels von Rindfleisch mit Blick auf das erwartete USA/ EU-Freihandelsabkommen untersucht. Der Fokus lag dabei auf der Betriebsebene.

Kälberpreise bleiben stabil

Zum Aufzuchtbereich erklärte Deblitz, da sich die Preise für Kälber aus der Fleischrinderhaltung nur geringfügig beziehungsweise gar nicht unterschieden, gebe es für die nordamerikanischen Produzenten keinen Anreiz, nach Europa zu verkaufen, auch im Falle eines Freihandelsabkommens. Zudem erwartet der Forscher „gesellschaftlichen Druck im Zusammenhang mit Tierschutzaspekten“ bei Lebendtransporten.

Somit seien keine direkten Auswirkungen auf die europäischen Länder im Bereich der Rinderaufzucht zu erwarten. Exporte einzelner Zuchttiere spezieller Rassen stellten eine Ausnahme dar.

Unterschiede im Mastbereich

Die momentane Situation im Mastbereich zeige dagegen, dass es deutliche Preis- und Kostenunterschiede zwischen Betrieben in den USA und der EU gibt, heisst es in der Studie. Vornehmlich wegen der Entwicklung der Wechselkurse und unterschiedlicher Preisentwicklungen für Nutzkälber, Jungtiere sowie Futterkosten hätten sich zwar die Unterschiede von 2011 auf 2012 verringert.

Berücksichtige man die Transportkosten und die Kosten, die entstünden, wenn die Tiere ohne die in der EU verbotenen wachstumsfördernden Substanzen wie Hormone und Beta-Agonisten gefüttert würden, stiegen sogar die Kosten für Rindfleisch auf ein Niveau, das etwas höher sei als die Preise, welche die meisten europäischen Betriebe 2012 erzielen könnten.

Jedoch müsse das nordamerikanische Rindfleisch aufgrund seiner Qualität nicht mit diesen konkurrieren. „Wenn die EU anfängt, mehr Rindfleisch aus den USA zu importieren, wird es sich dabei um qualitativ hochwertiges, marmoriertes Fleisch zu konkurrenzfähigen Preisen von Rindern handeln, die in der letzten Mastperiode mit Getreide gefüttert wurden“, erläuterte Dhuyvetter. Dieses werde schon jetzt in begrenztem Masse unter speziellen Quotenregelungen geliefert.

Betriebe verringern Verluste

Gleichzeitig lägen die Preise in den USA unter den europäischen Rindfleischpreisen, so Dhuyvetter. Somit könnten Rindfleischproduzenten in den USA durch den Export von Rindfleisch nach Europa die Wirtschaftlichkeit steigern beziehungsweise gegenwärtige Verluste verringern. Folglich wäre ohne die existierenden Zölle ein Anreiz für Rinderproduzenten in den USA gegeben, Rindfleisch nach Europa zu exportieren.

Die Wissenschaftler gehen dennoch davon aus, das die mengenmässige Zunahme der amerikanischen Rindfleischexporte begrenzt sein dürfte, zumal mittlerweile in Asien, Nordafrika und dem Mittleren Osten Märkte mit Preisniveaus existierten, die vergleichbar oder höher als in der EU seien.

Die USA und Kanada zählen zu den grössten Rindfleischproduzenten und -exporteuren. Bislang stellten allerdings sowohl Importzölle als auch andere Handelsbeschränkungen Hindernisse für den Import in europäische Länder dar. Im Zuge der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU könnte zumindest ein Teil dieser Beschränkungen gelockert werden.

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