Willy Cretegny, der Initiant des Referendums gegen das Freihandelsabkommen mit Indonesien ist «überhaupt nicht enttäuscht» ob des aktuellen Ja-Trends. Das Nein-Komitee habe schon vor den Ergebnissen gewonnen, weil es die Debatte über den Freihandel in der Schweiz eröffnet habe.
Das sagte Cretegny am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei das erste Referendum gegen diese Art von Abkommen, sagte er weiter.
Trotz wahrscheinlicher Volkszustimmung für das Abkommen ist für Cretegny der Kampf noch nicht vorbei. Als nächstes kämen die anderen Freihandelsabkommen, welche bereits in Verhandlung seien, sagte er. Zudem will Cretegny auch gegen die geplante Marktöffnung des Bundesrates in Verbindung zur Abschaffung der Steuern auf Industrieprodukte kämpfen. Ziel sei, die Bedingungen in diesen Abkommen zu ändern, so Cretegny.
«Wir müssen anders produzieren, wir müssen anders konsumieren, wir müssen unsere Umwelt als ganzes respektieren – Natur, Ressourcen, Landschaft, Menschenrechte, das soziale und wirtschaftliche Gefüge. Dieses Referendum ist ein Stein in diesem neuen Gebäude, das wir gemeinsam errichten wollen», sagte der Biowinzer bei der Einreichung der 59’000 Unterschriften zum Referendum «Stop Palmöl» im vergangenen Juni.
Mit dem Freihandel werde die lokale Produktion einem unlauteren Wettbewerb ausgesetzt. Eine protektionistische Politik sei der beste Weg, hielt der Genfer bei der Lancierung des Referendums im Januar 2020 fest.
«Ein Freihandelsabkommen bedeutet: Ausbreitung der Palmöl-Monokulturen, Zerstörung des Regenwaldes, Kinder- und Zwangsarbeit, Einsatz von hochgiftigen Pestiziden und Vertreibung von Kleinbauern und Indigenen», sagte Cretegny im Januar 2020 vor den Medien in Bern weiter . Palmöl werde gekauft, weil es billig ist und nicht, weil man es brauche.