Australisches Rindfleisch soll künftig häufiger den Weg in die Kühltheken europäischer Supermärkte finden. Darauf setzt die Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA).
Der Verband begründete diese Hoffnung damit, dass sowohl in der EU als auch in Grossbritannien in den kommenden Jahren mit einem Produktionsrückgang bei rotem Fleisch zu rechnen sei. Die Lücke will man füllen und insbesondere die Exporte ins Vereinigte Königreich ausbauen. Bislang ist MLA zufolge hier die EU der wichtigste Lieferant für rotes Fleisch.
Starkes Wachstum
Schon jetzt hat das Ende Mai 2023 in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und Australien für ein starkes Wachstum im Fleischhandel gesorgt. Im ersten Jahr nach Abschluss des Abkommens stieg MLA zufolge der Export von rotem Fleisch wertmässig um 79% auf 152 Mio. Franken (170 Mio. australische Dollar).
Das Abkommen räumt Down Under für den Zeitraum bis 2033 steigende Quoten ein, auf die keine Zölle erhoben werden. Für Rindfleisch beispielsweise wächst diese Quote von 35’000 t im ersten Jahr nach Inkrafttreten des Abkommens über die Jahre auf 110’000 t an. Ab Mitte 2033 sollen die Zölle sowohl auf Rind- als auch auf Schaffleisch dann sogar vollständig entfallen.
Interesse bekräftigt
Australiens Landwirtschaftsministerin Julie Collins hatte im Januar gegenüber AGRA Europe das Interesse ihres Heimatlands an einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union bekräftigt.
Ein solches Abkommen müsse allerdings auch die Interessen der australischen Landwirte angemessen berücksichtigen, sagte sie in einem Gespräch anlässlich der Grünen Woche in Berlin.