In Australien wird der Begriff Freilandeier neu definiert. Im Sommer 2015 hat der Konsumentenverband Choice herausgefunden, dass jeder Händler etwas anderes unter „Freiland“ versteht.
Im letzten Jahr sollen gemäss Choice 214 Millionen Eier als
Freilandeier (Free range) verkauft worden sein, die den Ansprüchen der
Konsumenten nicht genügen würden. Das Bedürfnis der Konsumenten nach
tierfreundlicher Haltung würde durch die Detailhändler schamlos
ausgenutzt, ohne eine entsprechende Leitung zu erbringen, sagte Matt
Levey gegenüber dem staatlichen Fernsehen ABC Australia.
Ein
„Freilandei“ kostet rund 66 Rappen und ein Käfigei 45 Rappen. Anders als
in Europa ist die Käfighaltung im Känguruhland noch gestattet, aber ein
Verbot ist im Gespräch. Noch werden 12 Millionen Legehennen in
Batterien gehalten, gemäss Tierschutzorganisation Voiceless.
Nun ist das Landwirtschaftsdepartement in Canberra erstmal daran,
nationale Standards für Freilandeier festzulegen. Doch die Meinungen in
der Geflügelbranche gehen diesbezüglich noch weit auseinander.
Einige
votieren für 1‘500 Tiere pro Hektare, andere für 10‘000 Hennen. Dies
kann aber schon als Fortschritt bezeichnet werden, den heute werden auch
Eier von Hennen als Freiland bezeichnet, wo 20‘000 Tieren nur 100x100
Meter Auslauf gewährt werden. Auch die Abstufung der Deklarationen nach
Premium Freilandei, Zugang zu Auslauf oder Käfigei und Stallei werden
diskutiert. Die Verschärfung der Bestimmungen soll den Geflügelsektor
bis zu 320 Millionen Franken kosten.