Die Nacht auf Montag war frostig. Die Temperaturen sanken vielerorts unter null. In Blüte stehende Obstbäume trugen Schaden davon.
Vor allem den schon blühenden Obstbäumen könnte der Frost geschadet haben. Besonders empfindlich reagiert Steinobst, also Kirschen, Zwetschgen oder Aprikosen, wie Beatrice Rüttemann vom Schweizerischen Obstverband gegenüber SRF sagte.
Steinobst sei derzeit in Vollblüte. Dadurch reagierten diese Bäume ganz besonders empfindlich auf Frost. Ab minus 2 Grad könnten sie geschädigt werden.
Manche Obstproduzentinnen und -produzenten hätten Heizkerzen angezündet, um die Temperatur in ihren Plantagen zu heben, so Rüttemann. Teilweise seien die Foliendächer geschlossen worden, um die Wärmeabstrahlung zu minimieren. Andere hätten die Überkronenbewässerung angewendet, um mittels Eis die Blüten vor übermässiger Kälte zu schützen.
Um mögliche Ernteausfälle abschätzen zu können, sei es aber noch zu früh. Bis Mitte Mai müsse man noch mit Frostnächten rechnen. Ausserdem müssen laut Rüttemann nicht alle Blüten später auch eine Frucht hervorbringen. Es reiche aus, wenn das rund zehn Prozent der Blüten tun, damit eine gute Ernte ermöglicht wird.
Minustemperaturen
Im Mittelland gab es laut dem Wetterdienst Meteonews Bodenfrost in Lagen unter 700 Meter. So sank das Thermometer im solothurnischen Welschenrohr auf -11,1 Grad. In Hallau SH war es mit -5,4 Grad ebenfalls sehr frostig.
Kalt war es auch in Solothurn mit -4,5 Grad, in Rünenberg BL mit -4,3 Grad, mit -4,1 Grad in Bischofszell TG und Balsthal SO. In Mülchi BE waren es -3,6 Grad. In Rafz fiel das Thermometer auf -3,5 Grad, während in Würrenlingen AG -3,8 Grad gemessen wurden.
Der späte Schneefall ist nicht ungewöhnlich. So schneite es laut SRF Meteo zum Beispiel in Lugano am 14. April 1962. In Genf fielen am 22. April 1986 noch Flocken vom Himmel. Und Arosa verzeichnet gar am 25. Juli 1977 noch eine weisse Pracht.


