Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) hat im vergangenen Jahr 23,77 Milliarden Franken eingenommen; das ist mehr als je zuvor, wie die EZV am Dienstag am Zoll im st. gallischen St. Margrethen bekannt gab. Die EVZ will den organisierten Schmuggel bekämpfen.
Das Rheintal zählt zu den wichtigsten Verkehrsachsen für Warentransporte durch die Schweiz. Allein in St. Margrethen passieren täglich 500 Lastwagen die Grenze in beide Richtungen.
Über 18'000 Sicherheitsmängel bei Lastwagen
Wie überall in der Schweiz habe der Verkehr auch hier in den letzten Jahren ständig zugenommen, sagte Oberzolldirektor Rudolf Dietrich vor den Medien. Der Zoll versuche, den Verkehr so rasch als möglich zu bewältigen ohne die Kontrollen zu vernachlässigen.
2012 hat der Schweizer Zoll über 18'000 Mal wegen Sicherheitsmängeln bei Lastwagen oder wegen Verstössen der Chauffeure interveniert. Einem deutschen Lastwagenfahrer wurden laut Dietrich 56 Verstösse innerhalb eines Monats gegen die Arbeits- und Ruhezeitvorschriften nachgewiesen.
1100 Tonnen geschmuggelte Lebensmittel
Kerngeschäft des Zolls ist die Bekämpfung des Schmuggels. «Damit meinen wir den gross angelegten, gewerbsmässig organisierten Schmuggel», sagte Dietrich. Bei Lebensmitteln gehe es dabei um Schmuggelfälle von mehr als 200 Kilogramm. 2012 hat der Zoll in rund 7200 solcher Fälle ermittelt, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei ging es um Abgaben von rund 17 Mio. Franken.
Es wurden 1100 Tonnen (+13%) geschmuggelte Lebensmittel nachgewiesen. Am meisten geschmuggelt wurden Früchte und Gemüse (271 Tonnen) gefolgt von Getreideprodukten (170 Tonnen), Teigwaren (112 Tonnen) und Fleisch (58 Tonnen). Beim grössten Fall konnte die Zollfahndung in der Ostschweiz einem Händler den Schmuggel von mindestens elf Tonnen Fleisch nachweisen.
Deutlich mehr Zigaretten- und Waffenschmuggel
Beim Schmuggel von Zigaretten verzeichnete der Zoll einen Zuwachs von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur in Frankreich seien die Zigarettenpreise noch höher als in der Schweiz, sagte Dietrich. In den meisten Fällen hätten Privatpersonen versucht, kleinere Mengen Zigaretten in die Schweiz zu schmuggeln.


