Die japanische Regierung plant für die vollständige und sichere Abschaltung des von Erdbeben und Tsunami schwer beschädigten Atomkraftwerks Fukushima 40 Jahre ein. Zudem plant die japanische Regierung einem Zeitungsbericht zufolge die Übernahme von mehr als zwei Dritteln der Anteile des Energie-unternehmens Tokyo Electric Power.
Handelsminister Yukio Edano sagte am Mittwoch in Tokio, die Regierung wolle das Konzept entschieden und sicher abarbeiten und dabei auch die Ansichten der mehr als 100’000 Anwohner berücksichtigen, die wegen des GAUs ihre Häuser verlassen mussten.
Der Plan wurde wenige Tage nach der Erklärung der Regierung veröffentlicht, die Anlage sei stabil. Experten zufolge sind die Reaktoren weiterhin anfällig für zukünftige Katastrophen.
Tepco wird faktisch verstaatlicht
Die Zeitung «Yomiuri» berichtete am Mittwoch, der Staat wolle eine Billion Yen (umgerechnet fast zwölf Milliarden Franken) in das Unternehmen einbringen. Ausserdem würden Banken gebeten, dieselbe Summe an Krediten zur Verfügung zu stellen. Das würde faktisch eine Verstaatlichung des Betreibers des Atomkraftwerkes Fukushima bedeuten.
Das Blatt berief sich dabei auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Eine Tepco-Sprecherin sagte, der Bericht entspreche nicht den Tatsachen.
Der Zeitung zufolge sollen die konkreten Verhandlungen im nächsten Jahr beginnen und bis März abgeschlossen sein. Eine Verstaatlichung des Unternehmens war seit dem Unglück im Atomkraftwerk Fukushima immer wieder im Gespräch gewesen.
Die Reaktoren des Kraftwerks waren nach dem Tsunami im März ausser Kontrolle geraten. In mindestens einem kam es zu einer Kernschmelze. Tepco sieht sich mit hohen Entschädigungszahlungen und Kosten für die Dekontaminierung verstrahlter Gebiete konfrontiert.