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Futter mischen auf drei Rädern

Das Schweizer Unternehmen BalleMax hat für enge Platzverhältnisse den Selbstfahrer myMischer entwickelt. Wie gut der «Kleine» mischt und was ihn sonst noch adelt und tadelt, haben wir in der Praxis getestet.

 

 

Das Schweizer Unternehmen BalleMax hat für enge Platzverhältnisse den Selbstfahrer myMischer entwickelt. Wie gut der «Kleine» mischt und was ihn sonst noch adelt und tadelt, haben wir in der Praxis getestet.

Selbst fahrende Futtermischer sind eine interessante Alternative, da sie im Regelfall einen Traktor im Betrieb ersetzen können. Weil sie teuer und gross gebaut sind, eignen sie sich meist nur für grössere Betriebe. Deshalb hat die Firma BalleMax aus Bernhardzell SG den kleinen Selbstfahrer myMischer entwickelt.

Robust und einfach

Das Grundkonzept des Mischwagens hat BalleMax aus ihren bereits bekannten, selbst fahrenden Ballenauflösern übernommen. Angetrieben wird der 4,9 m³ grosse Mischer wahlweise über einen Benzin-, Diesel- oder Elektromotor. Unser Testkandidat, der myMischer SD 500, war serienmässig mit Allradantrieb, Gegenschneide, lastabhängiger Mischdrehzahlregelung sowie Schwerlauffunktion ausgerüstet. Zusätzlich verfügte unsere Maschine über eine elektrische Waage und einen Überlaufring.

Der Aufbau des SD 500 ist einfach und robust. Ein 36 PS starker Dreizylinder-Dieselmotor treibt die Hydraulikmotoren für die Mischschnecke und den Fahrantrieb an. Beim SD500 werden auch die beiden Hinterräder hydraulisch angetrieben. Dadurch lässt sich der Mischer bei voller Beladung auch bei Bergauffahrten ohne Probleme manövrieren. Zudem erleichtert der Allradantrieb das Fahren auf nicht planbefestigten Böden. Die maximale Fahrgeschwindigkeit ist auf 6 km/h begrenzt. Der Dieseltank des myMischers fasst 15 Liter.

Schnecke mit Leistung

Ein zweistufiges Planetengetriebe treibt die Mischschnecke an. Es ist lastabhängig und reguliert die Mischdrehzahl automatisch in zwei Geschwindigkeitsstufen. Das hat den Vorteil, dass sich der Mischvorgang über einen Hebel steuern lässt. Mit der dritten Geschwindigkeitsstufe entleert der Landwirt den Mischwagen. Diese Stufe kann auch zum Beseitigen von Verstopfungen verwendet werden. Während des Testzeitraums verstopfte der Mischbehälter nie. Auch beim Mischen nasser und schwerer Futterkomponenten stiessen wir nicht an die Leistungsgrenze des Gerätes.

Mit einer Bauhöhe von 2,10 m kann der myMischer auch ohne Beladerampe von Hofladern oder kleinen Frontlader-Traktoren beladen werden. Befüllt der Landwirt den Wagen mit Rundballen, muss er diese vorher auflösen oder in 500-kg-Portionen aufteilen. Das verhindert mögliche Schäden an der Schnecke sowie das Überlaufen des Mischers. Bei Bedarf kann das Fassungsvermögen mit einem zusätzlichen Aufsatzring von 4,9 m³ auf 5,9 m³ vergrössert werden.

Einfache Wiege

Unser Testkandidat war mit einer zusätzlichen elektrischen Wiegeeinheit ausgerüstet, die auch in herkömmlichen Mischern verbaut wird. Mit ihr lassen sich 30 Rezepte mit bis zu je 99 Komponenten speichern. Eine laute Hupe ertönt, wenn das Gewicht der zu beladenden Komponente erreicht wird, und sobald die Endmischzeit erreicht ist. Kritik gab es für den automatischen Belademodus. Wenn von einer Komponente durch schnelles Beladen zu viel im Mischer landet, rechnet die Waage diese bei der darauffolgenden Futterkomponente hinzu. Das verändert die Gesamtration.

Konstante Ergebnisse

Mit der Mischwirkung des myMischers waren wir durchwegs zufrieden. Die Futtermischung war am Anfang und am Ende des Futterschwades gleich. Ermittelt haben wir die Mischergebnisse mittels einer Schüttelbox. In verschiedenen Versuchen mit unterschiedlichen Futterkomponenten und Mischzeiten haben wir am Anfang, in der Mitte und am Ende des Futterschwades jeweils drei Proben mit einem Gewicht von 200 bis 400 g entnommen und durch die Box geschüttelt.

Daraus erhielten wir die Aufteilung der Ration in Grob-, Mittel- und Feinanteile. Achtzugeben ist vor allem bei langem, trockenem Futter darauf, dass es sich während des Mischvorganges nicht um die Schnecke wickelt. Darunter leidet dann vor allem die Zerkleinerungs- und Mischwirkung. Weiter zeigte sich, dass lang geschnittene Grassilage ab einem gewissen Mischzeitpunkt nicht mehr zerkleinert wurde und die Ration zu vermusen begann. Deshalb sollte schon im Vorfeld auf eine ausreichende Zerkleinerung der langfaserigen Komponenten geachtet werden.

Nach dem Öffnen des hydraulischen Stauschiebers schieben zwei an der Mischschnecke angebrachte Mischflügel das Futter aus dem Behälter. Über eine Rutsche wird dann das Futter nahe an den Fressplätzen abgelegt. Am Beginn des Austrageprozesses kam es bei uns je nach Futterbeschaffenheit zu Haufenbildungen. Sobald das Füllgewicht auf rund 600 kg sank, war der Futterschwad gleichmässig.

Gut gefallen hat uns, dass sich der Mischraum durch den Einsatz der dritten Schneckengeschwindigkeitsstufe sauber entleeren lässt. Kritik gab es für den Stauschieber. Diesen drückte es durch einen zu langen Zylinder nach aussen. In Zukunft soll dieses Problem über eine Einstellschraube, die am Zylinder angebracht ist, verhindert werden.

Handling im Stall

Mit seiner Einradlenkung lässt sich der myMischer gut auf engen Plätzen und Futtertischen manövrieren. Der Einschlagwinkel des Rades beträgt 150 Grad. Mit einer Gesamtbreite von 1,92 m und einer Länge von 3,56 m eignet sich der Mischer auch für den Einsatz in engeren Stallgebäuden.

Positiv wirkt sich dafür auch die geringe Bauhöhe von 2,10 m aus. Gewöhnungsbedürftig ist die Lärmentwicklung des Gerätes vor allem in Stallgebäuden. Beim Rückwärtsfahren verbessert eine Kamera die Rundumsicht und erleichtert das Fahren auf engem Raum. 

 

Fazit

Mit dem myMischer hat BalleMax einen gelungenen Einstieg in die Technik selbst fahrender Futtermischwagen geschafft. Er ist eine robuste und einfach zu bedienende Maschine. Überzeugen konnte er uns im Praxiseinsatz mit seiner leistungsstarken Schnecke und guten Mischergebnissen. Vorsicht ist bei langem, trockenem Futter geboten, da es sich um die Schnecke wickeln kann und das Mischergebnis beeinflusst. Gut gefallen hat uns auch der Allradantrieb der Maschine. Kritik gibt es für die Lärmentwicklung in Stallgebäuden. Die Einradlenkung ermöglicht es, den Mischer auf engen Plätzen und Futtertischen zu manövrieren. ms

 

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