Heu und Silage sind in den tieferen Lagen bereits eingebracht. Und das mit Erfolg. «Besser geht fast nicht», stuft Herbert Schmid von der Liebegg AG diese Ernte ein. «Die Bedingungen für die Herstellung von gehaltreicher, gut angewelkter Grassilage und jungem Heu mit sehr guter Qualität waren hervorragend», ergänzt Schmid.
«Das Entwicklungsstadium der Wiesen lag um den Beginn des Rispenschiebens und damit im optimalen Bereich für eine hohe, ausgewogene Futterqualität. Während der langen Schönwetterperiode konnten die Pflanzen für hohe Zuckergehalte noch kräftig Sonne tanken.»
Überragende Futterqualität
Insgesamt erwartet er bei der diesjährigen Heu- und Silagebereitung eine überragende Futterqualität bei guten Erträgen. Ähnlich äussert sich Hanspeter Hug vom Strickhof ZH: «Es sieht dieses Jahr sehr gut aus. Beim Schnittzeitpunkt Ende April und Anfang Mai gibt es immer eine sehr gute Qualität. Von den guten Futterpflanzen war lediglich der Wiesenfuchsschwanz am Schieben und ganz vereinzelt die ganz frühreifen Sorten des Englischen Raigrases.»
«Es sieht dieses Jahr sehr gut aus», sagt Hanspeter Hug vom Strickhof ZH.
zvg
Besonders bei unkrautarmen Wiesen sei das Futter hervorragend. «Wer nach dem Regen mit dem Schnitt noch drei bis vier Tage zuwartete, konnte deutlich mehr ernten an Quantität und Qualität als diejenigen, die gleich nach dem Regen geschnitten haben. Bekanntlich kompensieren Wiesen in den ersten Tagen nach einer Wetterdepression jeweils enorm viel.»
Ideale Bedingungen
«Auch im Kanton Bern wurde bei top Bodenbedingungen siliert und Heu gemacht», bestätigt Martin Zbinden vom Inforama Zollikofen BE. «Nicht jedes Jahr gibt es solche Erntegelegenheiten für die Dürrfutterbereitung, während die Wiesen erst mit dem Rispenschieben beginnen.» Auffällig seien dieses Jahr die Unterschiede in der Wiesenentwicklung zwischen bisenexponierten und windgeschützten Lagen.
«Gesamthaft spricht aber vieles dafür, dass die erzielten Futterqualitäten gut sind: Bei genug Wärme und Sonnenschein laufen Wiesen und Weiden zu Höchstleistungen auf.» Von einer sehr guten Raufutterqualität gehen auch die beiden Melior-Milchviehexperten Benjamin Laville und Mathias Meier aus. «Bei trockenen Böden wurde in tiefen bis mittleren Lagen der ganzen Schweiz der erste Schnitt eingebracht, dies mit guten Erträgen und einer guten Qualität. In erhöhten Lagen gab es mittelmässig Ertrag, aber eine sehr gute Qualität», so Meier.
Laville ergänzt: «Viele Flächen konnten im optimalen Stadium geerntet werden. Wir gehen in diesen Fällen von Topqualität aus. Und in frühsten Lagen wurde vorletzte Woche bereits der zweite Schnitt geerntet.» Diese Woche kann erneut Futter eingebracht werden