Die Schweizer Mischfutterwerke bieten rund 1000 Arbeitsplätze. Diese würden bei einer Annahme der Agrarinitiativen ins Ausland verschoben, warnt die Vereinigung der Schweizer Futtermittelfabrikanten (VSF).
Die Initiantinnen und Initianten zielten primär auf die Schwächung der inländischen Fleisch-, Eier- und Milchproduktion und nutzten sehr gerne die Futtermittelimporte als Hauptargument für ihre Anliegen, heisst es in einer Mitteilung des VSF. Dabei würden bedauerlicherweise viele Falschaussagen gemacht.
Kontrolle über Produktion
Futtermittel-Importe seien nötig und sinnvoll. Die Schweiz verfüge über zu wenige Ackerflächen, um die eigene Bevölkerung zu ernähren, so der VSF. Eine erzwungene Produktionsänderung in der Schweiz ohne Anpassung der Ernährungs- und Einkaufskultur greife viel zu kurz. Die Gesellschaft weiche auf Importe von Nahrungsmitteln aus und gebe damit die Kontrolle über die Produktion der Rohstoffe, des Tierwohls, des Pestizideinsatzes und der Umweltauswirkungen noch mehr aus der Hand.
Genau diese Kontrolle über die Produktion der Rohstoffe, des Tierwohls, sowie der Veredelungsprozesse wolle man nicht abgeben, so die Vereinigung. Die Veredelung von importierten Futtermitteln zu tierischen Erzeugnissen mache deshalb mehr Sinn als der direkte Import von Lebensmitteln aus dem Ausland.
Das Futter der Tiere stamme zu 86% aus der Schweiz, bei den restlichen 14% handele es sich primär um Importe von Getreide und Sojaschrot. Der VSF hält fest, dass das importierte Futtergetreide zu über 90% aus den grenznahen Regionen von Deutschland und Frankreich stammt. «Die viel kritisierten Sojaschrotimporte stammen mittlerweile zu 60% aus Europa. Die Tendenz ist weiter steigend. Die verbliebenen Mengen aus Brasilien (40%) werden aus nachhaltig zertifiziertem, rodungsfreiem Anbau beschafft», schreibt der Verband.
Der VSF listet folgende Argumente für eine inländische Produktion auf
- Die eingesetzten Futtermittelkomponenten stammen aus kontrollierten, nachhaltigen und verantwortungsvollen Quellen.
- Sojaschrotimporte stammen ausschliesslich aus verantwortungsvollem Anbau
- Kaum ein anders Land ausser der Schweiz ernährt die Tiere ohne Palmöl, frei von GVO und ohne leistungssteigernde Antibiotika.
- Foodwaste wird minimiert, weil die Nutztiere jährlich rund 430'000 Tonnen Nebenprodukte aus der Schweizer Lebensmittelproduktion verwerten, die sonst im Müll landen.
Täuschung der Stimmbürger
Verärgert reagieren die Futtermittelfabrikanten auf Aussagen der Initianten der Trinkwasser-Initiative. Die Initiative fordert, dass die Tiere mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden müssen, um Direktzahlungen zu erhalten. Franziska Herren sagte gegenüber der «Rundschau» auf SRF, dass diese Vorgabe der Initiative zum betriebseigenen Futter nicht absolut sei – es gebe Spielraum. Die Initianten sprechen nun von in der Schweiz produziertem Futter.
Für den VSF ist das eine Täuschung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in Bezug auf den Initiativtext. «Dies im Nachhinein anders zu kommunizieren ist vorsätzliche Täuschung und tritt das Instrument Volksinitiative mit Füssen», halten die Futtermittelhersteller fest. Der VSF verurteilt den Ansatz, die Umweltbelastungen einfach ins Ausland zu exportieren, ohne über die Folgen ennet der Grenze nachzudenken. Speziell kritisieren wir auch
Um auf die Argumente aufmerksam zu machen setzt der VSF mit einem 8x11m grossen Wandbild in 50 Metern Höhe bei der Egli Mühle in Nebikon ein künstlerisches Zeichen.



Futtermittelimporte sind sinnvoll und nötig: für der Futtermühlen und des VSF!!
Deshalb JA zu TWI