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Futterrüben werden von Kühen ausgegraben

Esther Siegenthaler, gebürtige Bauerntochter und ausgebildete Lehrerin aus Schangnau BE, lebt und arbeitet momentan als Praktikantin auf mehreren Milchviehfarmen in Neuseeland. In ihrem Blog berichtet sie regelmässig über das, was sie dort erlebt.

Esther Siegenthaler |

 

Esther Siegenthaler, gebürtige Bauerntochter und ausgebildete Lehrerin aus Schangnau BE, lebt und arbeitet momentan als Praktikantin auf mehreren Milchviehfarmen in Neuseeland. In ihrem Blog berichtet sie regelmässig über das, was sie dort erlebt.

Es ist Herbst geworden in Neuseeland. Seit Ostern haben wir Winterzeit, sind der Schweiz also "nur" noch zehn Stunden voraus.  Auch hat das Wetter umgeschlagen, es regnete einige Tage fast ununterbrochen. Am Mittwoch gab es innerhalb von 24 Stunden 140 Millimeter Niederschlag. Es ist der erste intensive Regen seit Wochen, die Bäche sind stark angestiegen. Auch die Temperaturen sind zurück gegangen, auf dem Mont Egmont, auch Mont Taranaki genannt, lag bis zum Fusse des Berges Schnee.

Nichts desto trotz ging ich für einige Tage zum Bruder von Helen und Paul (bei ihm war ich im Februar auf der Farm). Mit "nur" 240 Kühen bewirtschaftet er eine eher kleinere Farm, er ist aber der Überzeugung, dass er nicht weniger Gewinn erzielt als eine 1000-Kuh-Farm, "zudem habe ich mehr Lebensqualität!", sagt Fidel Hardegger mit einem Strahlen im Gesicht!

Massige Kuh mit Milchcharakter

Fidel legt besonders auf die Fütterung seiner Kühe grossen Wert. So hat er eine massige, sehr typstarke Kuh. Doch sie haben nicht nur Fleisch am Knochen, sie geben auch viel Milch, bis über 9000 Liter in 245 Tagen! Er macht viermal pro Jahr einen Herdtest, bei uns Milchkontrolle genannt. Nebst Kraftfutter im Karussell und Palmkörnern nach dem Melken werden täglich vier Siloballen ausgefüttert. Zudem können die Kühe für zwei Stunden in die Crop-Weide.

Futterrüben zum selber Ausgraben

Im Crop hat Fidel Futterrüben, die gleiche Sorte wie wir sie in der Schweiz auch haben. Täglich wird der Zaun 1,5 Meter versetzt. Die Kühe graben die Rüben selber aus und fressen sie restlos. Mich erstaunt die Grösse der Rüben, einige sind neun Kilo!

Einmal mehr staune ich auch über die Neuseeländer Kühe. Sie sind bei jedem Wetter draussen, egal ob Hitze oder Kälte und auch bei mehrwöchigem Dauerregen, wo es keinen trockenen Fleck mehr gibt. Zudem sind viele Kühe gewohnt, dass sie ihren Pansen nicht immer füllen können. Und dann graben sie auch noch ihre Rüben selber aus. Dazu kommen noch die langen Strecken, die sie täglich zurück legen.

Importiertes Unkraut

Zu Ostern war im Schweizer Bauer von der Hasenplage in Neuseeland zu lesen. Genau so viel Schaden richten auch Ratten, Marder und Opossums an. Sie wurden auch alle eingeführt.

Doch nicht nur Tiere bringen das natürliche Gleichgewicht aus der Balance, sondern auch eingeschleppte Pflanzen. Seit etwa drei Jahren wächst bei Fidel Hardegger ein neues Unkraut, das sich rasant vermehrt. So wird, nachdem die Kühe eine Weide abgegrast haben, sämtliches Unkraut entfernt, was täglich etwa eine halbe Stunde bedeutet.

Fidel hat eine bilderbuchhafte Farm, nicht nur, weil sie unkrautfrei ist, sondern auch weil im Westen direkt die Küste des Ozeans liegt und im Osten der Mont Egmont das Panorama ziert. Und da kommt bei mir einmal mehr etwas Heimweh auf. In drei Wochen werde ich wieder in den Schweizer Bergen sein...

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