Der englische Bauernverband (NFU) hat in seiner Kampagne für ein vollständiges Verbot von Himmelslaternen eine wichtige Etappe erreicht. Nach Angaben des Verbandes wurde die im Mai 2022 dazu gestartete Petition bis jetzt von mehr als 100’000 Menschen unterzeichnet.
Darin wird die Regierung aufgefordert, dem Beispiel hunderter Kommunen zu folgen und ein landesweites Verbot in England und Wales einzuführen. Begründet wird die Forderung mit der von Himmelslaternen ausgehenden Brandgefahr.
Laut NFU werden im Vereinigten Königreich jedes Jahr mehr als 200’000 Himmelslaternen gestartet. Diese schwebenden Flammen seien äußerst gefährlich und könnten Waldbrände auslösen, Vieh töten, Ernten zerstören sowie Häuser und landwirtschaftliche Gebäude in Brand setzten. Der Bauernverband berichtete, dass nach dem Start seiner Kampagne bereits 187 von 333 Kommunen in England und Wales ein freiwilliges Verbot von Himmelslaternen erlassen hätten.
Dies gelte jedoch nur für die kommunalen Flächen. «Himmelslaternen stellen nach wie vor eine echte Gefahr dar», warnte NFU-Vizepräsident David Exwood. Tiere könnten die Überreste fressen und sich ernsthaft verletzten, insbesondere wenn in den Frühlings- und Sommermonaten viele Kälber und Lämmer auf den Weiden unterwegs seien. Mit dieser Petition und der Unterstützung der britischen Öffentlichkeit könne der Regierung gezeigt werden, dass ein vollständiges Verbot breite Unterstützung finde.
Eine solche erfährt der NFU bereits von Umwelt-, Tierschutz- und Feuerwehrorganisationen; diese haben sich der Kampagne angeschlossen. In Deutschland sind Himmelslaternen seit 2009 verboten. Bei einem von Himmelslaternen ausgelösten Brand waren in der Neujahrsnacht 2020 im Affenhaus des Krefelder Zoos etwa 50 Tiere verendet