Das Vereinigte Königreich hat im laufenden Wirtschaftsjahr bis einschliesslich November mit 1,45 Mio. Tonnen die grösste Weizenmenge seit Beginn der elektronischen Aufzeichnungen in der Saison 1995/96 importiert. Allein im November waren es 295’000 Tonnen und damit 71% mehr als im Vorjahresmonat und das Doppelte des entsprechenden Fünfjahresmittels.
Wie die britische Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) weiter berichtete, sind die hohen Importe auf die relativ niedrige Inlandsernte und Qualitätsprobleme bei der heimischen Ware zurückzuführen. Dazu kommt die Aufwertung des Pfundes gegenüber dem Euro.
Grossteil aus Deutschland und Kanada
Die diesjährige britische Weizenernte erreichte nach den jüngsten Schätzungen des Handels lediglich 11,4 Mio. Tonnen. Dagegen waren im Jahr zuvor mehr als 13,9 Mio. Tonnen Weizen auf der Insel gedroschen worden.
Ein grosser Teil der britischen Weizenimporte im Berichtszeitraum kam mit fast 530’000 Tonnen sowie 235’000 Tonnen aus Deutschland beziehungsweise Kanada. Hierbei dürfte es sich laut der AHDB um Mahlweizen gehandelt haben. Die Analysten der Absatzförderungsorganisation gehen davon aus, dass 2024/25 insgesamt 2,75 Mio. Tonnen Weizen nach Grossbritannien eingeführt werden; das wären 13% mehr als 2023/24.
An Weizen exportiert wurden aus dem Vereinigten Königreich in den ersten fünf Monaten der aktuellen Kampagne lediglich knapp 52’000 Tonnen, womit die Vergleichsmenge von 2023/24 um 62% und der Fünfjahresdurchschnitt um 84% verfehlt wurden.