Die Genfer Grünen haben am Donnerstag die Luftverschmutzung im Kanton scharf kritisiert und strengere Massnahmen gegen die Überschreitung der Ozon-Grenzwerte verlangt. Sie fordern Tempo 80 auf der Autobahn und einen zeitweise kostenlosen öffentlichen Verkehr.
Die öffentliche Gesundheit müsse in den politischen Abwägungen Vorrang haben, sagte am Donnerstag die Präsidentin der Genfer Grünen, Lisa Mazzone, vor den Medien in der Rhonestadt. Die Ozon-Grenzwerte seien seit dem 24. Juni fast jeden Tag überschritten worden.
Die Luftverschmutzung führe jährlich zu fünf Milliarden Franken Gesundheitskosten und 3500 bis 4000 vorzeitigen Todesfällen, sagte die Grünen-Nationalrätin Anne Mahrer. Die Grünen forderten den Kanton dazu auf, seinen Aktionsplan in die Tat umzusetzen. Wenn die Grenzen überschritten würden, solle der öffentliche Verkehr kostenlos werden und das Tempolimit auf Autobahnen auf 80 km/h verringert werden. 
Der Kanton Genf setzte diesen Plan erst teilweise um. So wurden Anfang Juli die Preise für den gesamten Nahverkehr verringert. Der Kanton kam für die Mindereinnahmen für den Anbieter des öffentlichen Verkehrs auf, die auf 33'000 Franken pro Tag geschätzt wurden. Man verfüge denn auch über geeignete Massnahmen, wie diese Preisreduktion Anfang Juli während drei Tagen, sagte Lisa Mazzone. Dennoch habe der Kanton danach das Angebot im öffentlichen Verkehr reduziert und sogar die Busspuren für Motorräder geöffnet, kritisierte sie.

