Für jedes noch mögliche Atommüll-Tiefenlager hat die Nationale Gesellschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) dem Bund erste Vorschläge für den Standort der Gebäude eingereicht. Diese Anlagen sind der an der Oberfläche sichtbare Teil der Lager.
Die Standortvorschläge für die oberirdischen Gebäude sind Teil der zweiten Etappe bei der Auswahl für die künftigen Tiefenlager. Im Dezember reichte die Nagra die Vorschläge beim Bund ein. Am Freitag präsentierten die Nagra und das Bundesamt für Energie (BFE) die Vorschläge in Bern. Als nächster Schritt sollen die Vorschläge nun mit den betroffenen Regionen diskutiert und überarbeitet werden.
Zu den Oberflächenanlagen gehören zum Beispiel Betriebs- und Administrationsgebäude, Lüftungs- und Bauschächte sowie Zufahrten und Schienenanschlüsse. Aber es können auch radioaktive Stoffe zwischengelagert und umgeladen werden.
Als mögliche Tiefenlager-Standorte kommen zurzeit noch die Gebiete Jura-Ost (ehemals Bözberg AG), Jura-Südfuss (AG), Nördliche Lägern (AG/ZH), Südranden (SH), Wellenberg (NW) und Zürich Nordost (ZH) in Frage. Ein definitiver Entscheid des Bundesrats - vor der Zustimmung des Parlaments und absehbarer Referendumsabstimmung - soll spätestens in zehn Jahren fallen.