Dies erleichtere Insekten, sich zu etablieren und weiterzuverbreiten. Das zunehmende Auftreten schädlicher, invasiver Insektenarten könne zu grösseren Schäden an der Umwelt, der biologischen Vielfalt und der Wirtschaft führen, teilte die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Dienstag mit.
Problem wird sich verschärfen
Ein Beispiel aus der Schweiz für eine solche invasive Insektenart ist die marmorierte Baumwanze. Dieser Obst- und Gemüseschädling, der auch unter dem Namen «Stinkwanze» bekannt ist, ist berüchtigt für sein übelriechendes Abwehrsekret. «Die marmorierte Baumwanze konnte wahrscheinlich unter anderem einwandern, weil sie hier mehrere ihrer bevorzugten Wirtspflanzen in grossen Mengen vorfand, darunter den Götterbaum und den Sommerflieder. Das sind Gartenpflanzen, die ursprünglich ebenfalls aus Ostasien stammen», sagt Eckehard Brockerhoff, Insektenexperte an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und Mitautor der Studie.
Eine Vielzahl Pflanzenarten, die heute schon ausserhalb ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete gedeihen, könnte in Zukunft vielen weiteren Insekten aus der gleichen Region einen Startvorteil verleihen, halten die Forscher fest. Das Problem werde sich in Zukunft wahrscheinlich noch schlimmer werden.
Einheimische Pflanzen vorziehen
Biosicherheitsmassnahmen gegen Pflanzen und Insekten wie etwa Vorschriften zum Import und zur Pestizidbehandlung von Pflanzen seien wichtig. «Obwohl die Schweiz und Europa viele solcher Massnahmen ergriffen haben, können diese angesichts des umfangreichen interkontinentalen Handels nicht zu 100 Prozent wirksam sein. Deshalb ist es auch wichtig, dass Gartenbesitzer einheimische Pflanzen den nicht einheimischen vorziehen, um die Ausbreitung von invasiven Pflanzen und Insekten zu verhindern», sagt Brockerhoff.
Massnahmen wie das Verkaufsverbot der Chinesischen Hanfpalme, die als «Tessinerpalme» bekannt ist, würden dabei helfen.