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Geboren 2005, trächtig mit 16. Kalb

 

Mutterkuh Schweiz ehrt jedes Jahr besonders langlebige und leistungsstarke Kühe. Die Gallowaykuh Missy von Andreas Burkhard aus Lützelflüh BE hat das verdient. Auch wenn sie nicht die Leitkuh im Stall ist

 

Andreas Burkhard aus Lützelflüh BE durfte Mitte Januar für seine Gallowaykuh Missy einen Herdbook-Award in Gold von Mutterkuh Schweiz entgegennehmen. Das ist eine Auszeichnung für eine ganz besondere Lebensleistung (siehe Kasten).

 

Unscheinbare Kuh

 

«Nein, ich habe nicht mit dem Award für Missy gerechnet», betont er. «Missy ist eine unscheinbare Kuh, die in der Herde mitläuft und nicht sehr menschenbezogen ist. Mit ihrer Mutter war Missy als Kalb 2006 an der BEA, und das war ihre einzige Ausstellung. Damals war das Vorführen schwieriger – wobei Missy auch heute noch nicht besonders halfterführig ist.»

 

Noch nie habe er den Tierarzt gebraucht für diese Kuh, auch nicht für eines ihrer Kälber, ergänzt er, «die Robustheit ist wirklich beeindruckend». Einzig Rotaviren hätten ihm im letzten Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber bei diesem Erreger sei jedes Kalb bedroht, egal, ob Robustrasse oder nicht.

 

Älteste Kuh im Stall

 

Laut Andreas Burkhard ist Missy mit Jahrgang 2005 die älteste Kuh im Stall. Sie ist die Kälberhüterin, wenn die anderen Mütter fressen oder herumtollen. «Für eine Leitkuh ist sie aber zu wenig dominant.» Umso beeindruckender sind ihre Leistungen: 15 Kälber hat sie bisher geboren, mit dem 16. ist sie trächtig. «Das ist auch der Grund für den Herdbook-Award», erklärt ihr Züchter. Galloway werden dreijährig, bis sie erstmals abkalben.

 

Missy hat also 2008 erstmals gekalbt und seit da jedes Jahr ein oder zwei Mal pro Jahr – ohne Zwillinge. «Das ist nur möglich, weil Missy jeweils nach drei Wochen wieder trächtig wurde», betont ihr Besitzer, der ganzjährig einen Stier in der Herde hat.

 

Herdbook-Award

 

Der Herdbook-Award soll verdienstvolle Züchter motivieren. Er wird für Tiere vergeben, die im Fleischrinderherdebuch von Mutterkuh Schweiz eingetragen sind und die eine besondere Dauerleistung erzielen. Das sind langlebige, wirtschaftliche Kühe, die jährlich abkalben und deren Kälber gute Zuwachsleistungen erzielen.

 

Die Kühe müssen zudem im Exterieur die Anforderungen erfüllen, die an eine Stierenmutter gestellt werden. 73 Kühe und 15 Stiere aus der ganzen Schweiz erfüllten im Herdebuchjahr 2022 die Kriterien für den Herdbook-Award. Die beste Kuh und der beste Stier jeder Rasse wurden mit dem Herdbook-Award in Gold ausgezeichnet, die anderen Tiere erhielten Silber. sum

 

90 im Fundament

 

Missy ist eine Tochter von Farnsburg Arne, dem ersten Stier auf dem Betrieb, Burkhards Galloway-Hof. Sie ist mit VG 89 beschrieben und hat in den Rassenmerkmalen die Note 92, also exzellent. Auch im Fundament wurde sie mit 90 beurteilt – das A und O für ein langes Leben. «Missy ist bezüglich Gesundheit und Klauen top», so Andreas Burkhard, «die Kühe sind im Sommer täglich auf der Weide, und Missy ist immer vorne mit dabei.»

 

Im Sommer wird im Stall ergänzend Heu gefüttert, im Winter erhalten die 17 Gallowaykühe, der Stier, die 14 Kälber und die 18 Aufzucht- und Masttiere noch etwas Grassilage. Kraftfutter und Mais werden nicht gefüttert. Der Betrieb liegt auf 720 Metern in der Bergzone I und umfasst 12 Hektaren. 15 Tiere werden wegen der beschränkten Fläche 180 Tage gesömmert. Zuhause bleiben die Kühe und die Kälber und die Masttiere, von denen alle drei Wochen eines geschlachtet wird.

 

Galloway

 

Die Galloways sind eine der ältesten Rinderrassen Europas. Sie stammen ursprünglich aus dem Südwesten von Schottland, der Grafschaft Galloway. Galloways eignen sich ausgezeichnet für die Mutterkuhhaltung. Das Kalb bleibt in der Regel 8 bis 10 Monate bei der Mutter. Die gesamte Milch des Muttertieres ist für das Kalb bestimmt. Galloways gibt es in verschiedenen Farbschlägen. Die häufigsten sind schwarz (black), gegurtet (belted), blond (dun), weiss mit schwarzen Ohren (white) und rigget.

 

Das zeichnet die Rasse aus: Langlebigkeit, Genügsamkeit, gute Fruchtbarkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber den verschiedenen Klimabedingungen, natürliche Hornlosigkeit wird dominant vererbt, breite Klauen. Mehr gibt es hier

 

Stiere aus Deutschland

 

Das Zuchtziel von Andreas Burkhard ist ausgelegt auf eine wirtschaftliche, produktive Kuh, die das Einkommen generiert. Er möchte beim Schlachtkörper auf das gleiche Gewicht wie bei einer gängigen Fleischrinderrasse und auf eine CH-TAX von T3 oder T4 kommen, brauche aber bei den Galloway ein Jahr länger dafür.

 

«Dafür setze ich auf Stiere aus Deutschland. Das Rassenmerkmal ist für mich nicht mehr das wichtigste Auswahlkriterium für einen Stier, da wir mehr Fleisch verkaufen als Zuchttiere. Wichtiger sind das Fundament und eine gute Bemuskelung. Die Auswahl an Stieren in Deutschland ist grösser, und sie bringen frisches Blut in unsere Herden», so Burkhard.

 

Guter Mutterinstinkt

 

Für die Rasse Galloway entschied er sich, noch bevor er 2001 den Milchwirtschaftsbetrieb der Eltern übernahm. «Melken wollte ich nicht, sondern Fleisch vermarkten, das es im Laden nicht gibt. Auch wollten wir naturnaher produzieren, und die Galloway haben einen sehr guten Mutterinstinkt. Zudem sind vor allem die Belted Galloway mit ihrem weissen Gurt eine Augenweide, die den Leuten Freude machen.»

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