Die 29-jährige, gebürtige Zugerin Valérie Dittli ist am Sonntag sensationell in den Waadtländer Staatsrat gewählt worden. «Es ist auch für mich eine grosse Überraschung. Ich kann kaum begreifen, was mit mir geschieht», sagte die vor kurzem noch weitgehend unbekannte Mitte-Politikerin nach der Wahl gerührt.
«Ich bin sehr glücklich, auch wenn ich es bedauere, dass nicht das gesamte Team der Rechtsallianz erfolgreich war», fuhr sie in Anspielung auf die verpasste Wahl des SVP-Politikers Michaël Buffat fort.
Als Präsidentin von Die Mitte Waadt, einer Kleinstpartei im Kanton ohne aktuelle Vertretung im Kantonsparlament, zeigte sich Dittli «stolz» darauf, dass ihre Partei zum ersten Mal im Waadtländer Staatsrat vertreten ist. «Das ist eine neue Ära für uns», stellte sie fest.
Auch auf Seiten der FDP war man zufrieden, nachdem Christelle Luisier bereits in der ersten Runde gewählt worden war und im zweiten Gang auch Isabelle Moret und Frédéric Borloz den Einzug in die siebenköpfige Kantonsregierung schafften. «Unser Bündnis hat sehr gut funktioniert. Unser Ziel war es, die Linke zu stürzen, und das ist uns gelungen», sagte Marc-Olivier Buffat, der Präsident der Waadtländer FDP.
Seiner Ansicht nach könnten Links-Wähler Valérie Dittli auf ihre Liste gesetzt und damit den Machtwechsel ermöglicht haben. Andererseits bedauerte er die «Hetzkampagne» der Linken, die SVP-Mann Michaël Buffat benachteiligt habe.
Kevin Grangier, Präsident der SVP Waadt, verstand Buffats Nicht-Wahl nicht als Niederlage. «Wir haben entscheidend zum Erstarken von Mitte-Rechts in der Waadtländer Regierung beigetragen», sagte er. «Heute gibt es ein lachendes Auge und ein weinendes Auge.»