Mutterkühe verhalten sich wegen Wölfen auffallend aggressiver. Die Verantwortlichen einer Alpgenossenschaft bei Klosters GR sehen darin eine Gefahr für Wanderer. Zusammen mit der Gemeinde haben sich nach Lösungen gesucht.
In den vergangenen Wochen und Monaten sei es im Prättigau «zu mehreren Wolfssichtungen gekommen», teilte die Gemeinde Klosters der Bevölkerung letzte Woche in ihrem Gemeindeorgan mit.
Widerrechtliches Verbot
Dies, nachdem wenige Wochen zuvor 700 Schafe vorzeitig von der Alp heruntergeholt wurden, nachdem es zu Übergriffen durch Wölfe gekommen ist (der «Schweizer Bauer» berichtete). Nun seien Anfang letzter Woche auch Wanderwege auf der Kübliser Alp gesperrt worden – gültig ab sofort und bis zum Ende der Alpzeit. Schuld daran sei nicht der Wolf, so die Information im Gemeindeblatt, sondern die Kuhherden auf der Alp.
Mittlerweile hat sich die Situation verändert. Auf Nachfrage des «Schweizer Bauer» bestätigt Hubert Schöpfer, Chef der Gemeindepolizei von Klosters, dass die Alpgenossenschaft der Kübliser Alp die Wanderwege im Schlappintal während fünf Tagen gesperrt hatte. Es handelte sich dabei jedoch um ein widerrechtliches Verbot seitens der Alpgenossenschaft. «Seit letzten Donnerstag waren die Wanderwege im Schlappintal infolge auffälligen Verhaltens der Mutterkühe auf eigene Gefahr wieder begehbar», sagte Schöpfer.
Angriff möglich
Töni Hartmann, Landwirt aus Küblis und Präsident der Alpgenossenschaft, erklärt, dass es für ihn nicht mehr zu verantworten war, Wanderer womöglich noch in Begleitung von Hunden durch die Mutterkuhherden wandern zu lassen. «Eindeutig aufgrund der Wölfe in der Nähe verhalten sich die Mutterkühe auf der Alp auffällig anders als üblich und sind deutlich aggressiver geworden», meint Hartmann. «Wir können nicht ausschliessen, dass sie Wanderer angreifen», warnt er.
Auch Hartmann bestätigt, dass für das Wochenende aus einer Vollsperrung eine Empfehlung geworden ist, bekräftigt durch ein Plakat mit der Aufschrift: «Wanderweg nur auf eigene Gefahr begehbar.»
Konflikt lösen
Rechtliche Abklärungen der Alpgenossenschaft ergaben jedoch, dass aus Haftungsgründen nur die Offenhaltung oder die Vollsperrung der Wanderwege in Frage kommt. Um den sich daraus ergebenden Konflikt zu lösen, hat Hartmann daher noch am Montagabend eine Sitzung mit Vertretern des Gemeindevorstands und der örtlichen Wolfsgruppe einberufen. «Die Sitzung verlief sehr konstruktiv», sagt Hartmann. Entschieden wurde, dass vorerst sowohl die Sperrung als auch die Empfehlung aufgehoben werden, zumal es zwei Tage lang ruhig war.
«Sobald sich die Mutterkühe wieder auffällig verhalten, muss mich der Alphirte sofort benachrichtigen, woraufhin ich den Tierarzt, der ein Mitglied der Wolfsgruppe ist, auf die Alp schicken muss, um das auffällige Verhalten der Mutterkühe zu bestätigen», erklärt Hartmann. Dann könnte der Wanderweg innerhalb weniger Stunden wieder gesperrt werden. Diesmal offiziell, wobei die Gemeinde vor der Herausforderung stehen dürfte, das schnell zu kommunizieren.
Christian Zufferey
Kein Wunder das die Schweiz nicht in der EU ist wenn dort so Tierfremd gehandelt wird.
Das Verhalten ist völlig Natürlich....schon mal einer Bisonherde zugesehen bei einem Woldsangriff?
Unnatürlich ist einzig der Tourismus.(hunde-gasi-geher)..den gabs noch nicht bei uns als Bär und Wolf noch heimisch waren....
Egal wie ihr euch organisiert um eure Kommentare zu streuen....geht besser Arbeiten!