Das Schmallenberg-Virus (Mitte) mit einem Durchmesser von 100 Nanometern in einer 150.000-fachen Vergrößerung. Bild: Friedrich-Loeffler-Institut
Belgischen Wissenschaftern ist es gelungen, die Überträger des für Rinder, Ziegen und Schafe gefährlichen Schmallenberg-Erregers zu identifizieren. Nach ihren Angaben handelt es sich um Mückenarten, die auch die vor fünf Jahren grassierende Blauzungen-krankheit übertrugen.
Der Erreger sei in den Gnitzen-Arten Culicoides obsoletus, C. dewulfi und C. pulicaris nachgewiesen worden - drei der fünf Arten, die auch die Blauzungenkrankheit übertrugen, teilte das Institut für Tropenmedizin in Antwerpen am Freitag mit.
Die Erkrankung war im November 2011 erstmals bei Tieren aus dem kleinen Ort Schmallenberg in Deutschland von Forschern des Friedrich-Loeffler-Instituts beschrieben worden. Das Virus gehört zur Gattung der Orthobunyaviren. Andere Erreger aus dieser Gruppe wie Shamonda und Akabane - oder auch der Blauzungenerreger - werden ebenfalls von Stechmücken übertragen.
In Deutschland wurde der Schmallenberg-Erreger nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) inzwischen in 980 Betrieben nachgewiesen. Er führt während der Trächtigkeitsphase zu starken Missbildungen bei den Föten sowie Totgeburten.
Der Erreger wurde inzwischen auch in sechs weiteren europäischen Ländern - Niederlande, Belgien, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Luxemburg - nachgewiesen. In der Schweiz wurde gemäss der Internetseite des Bundesamtes für Veterinärwesen das Virus bisher noch nicht entdeckt.
