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Gegenwind für Futtergetreide

Bisher wurde der Preis für Importfuttergetreide vom BLW so gesteuert, dass er während der Vermarktung der Inlandernte am oberen Preisband lag. Das ist bald vorbei. Die Folgen für das Inlandfuttergetreide könnten fatal sein.

Doris Grossenbacher |

 

 

Bisher wurde der Preis für Importfuttergetreide vom BLW so gesteuert, dass er während der Vermarktung der Inlandernte am oberen Preisband lag. Das ist bald vorbei. Die Folgen für das Inlandfuttergetreide könnten fatal sein.

Letzte Woche hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) überraschend angekündigt, dass es den sogenannten Branchenkompromiss beim Futtergetreideimport kontinuierlich bis Ende Vermarktung der Ernte 2016 aufheben werde. Was ist der Branchenkompromiss?

Preisdruck auf Inlandgetreide verhindern

Ein Beispiel: Der Importrichtwert, also der angestrebte Importpreis, bestehend aus dem Preis franko Schweizer Grenze und der Zollbelastung, liegt für Gerste bei 36 Fr./100 kg. Damit soll Preisdruck auf Inlandgerste verhindert werden, deren Richtpreis 2015 bei 34,50 Fr. lag. Der Zoll muss angepasst werden, wenn der Preis der Importgerste mehr als ±3 Fr. vom Importrichtwert abweicht.

Um den Inlandfuttergetreideanbau zusätzlich zu schützen, haben sich der Getreideproduzentenverband (SGPV), Suisseporcs und die Geflügelproduzenten vor Jahren mit dem BLW auf den sogenannten Branchenkompromiss geeinigt. Demnach legt das BLW den Zoll auf Importfuttergetreide jeweils vor Beginn der Inlandernte so fest, dass der Importpreis am oberen Preisband, also im Falle der Gerste bis 39 Fr., zu liegen kommt.

BLW: Vorgehen war nicht ganz rechtskonform

Im Gegenzug senkt es den Zoll im zweiten Getreidehalbjahr, wenn die Inlandware vermarktet ist, ans untere Preisband, also bis 33 Franken. Die Importeure und Verarbeiter waren mit diesem Kompromiss einverstanden, da der Importpreis im Jahresschnitt so immer noch 36 Fr./100 kg beträgt.

«Dieses Vorgehen war nicht ganz rechtskonform. Verschiedene Ämter haben uns gebeten, die Bestimmungen korrekt umzusetzen», begründet Walter Ingold vom BLW die Aufhebung des Kompromisses. Das bedeutet, dass während der Vermarktung der Inlandernte der Importpreis 3 Fr. tiefer liegen könnte als bisher und dadurch auf die Inlandpreise drücken könnte.

Getreideproduzenten alarmiert

Die Getreideproduzenten sind alarmiert. «Wir werden branchenintern eine Lösung finden müssen, damit der Inlandfuttergetreideanbau nicht noch weiter unter Druck kommt», kündigt SGPV-Präsident Fritz Glauser an. Eine erste Gelegenheit dazu gibt es bereits am Donnerstag: Die Branche verhandelt über die Futtergetreiderichtpreise der Ernte 2016.

Das BLW sieht mit dem Systemwechsel nicht nur Nachteile. «Neu können die Importe besser über das ganze Jahr verteilt werden, das spart Lagerkosten», so Ingold. Das BLW verfolge die preisliche Entwicklung von Futtergetreide genau: «Wir sehen aber im Moment keinen Handlungsbedarf für eine zusätzliche Stützung des Futtergetreidebaus.»

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