Geier könnten bald zu den meist bedrohten Vögeln der Erde gehören. Davor warnt der Schweizer Vogelschutz SVS/Birdlife. Das grösste Problem sei der in der Veterinärmedizin eingesetzte Wirkstoff Diclofenac.
Fressen die Geier Tierkadaver, welche den Entzündungshemmer Diclofenac enthalten, sterben sie, wie der SVS am Montag mitteilte. In Asien, wo Rinder damit behandelt werden, seien bereits Millionen von Geiern gestorben. Alleine in Indien, Pakistan und Nepal verschwanden bereits 99 Prozent aller Geier.
Nachdem der Wirkstoff bereits in Spanien und Italien zugelassen sei, gelte es nun zu verhindern, dass Diclofenac in der Schweiz und in anderen Ländern zugelassen werde. Auch Adler seien gefährdet. Die majestätischen Vögel, die wieder in die Alpen zurückgekehrt seien, drohten mit der Einführung von Diclofenac für die Veterinärmedizin wieder zu verschwinden, heisst es.
Die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde Swissmedic gab auf Anfrage keine Auskunft über eine geplante Einführung des Wirkstoffs. Man habe die von Diclofenac ausgehende Gefährdung auf Geier zur Kenntnis genommen und werde diese bei einer künftigen Begutachtungstätigkeit berücksichtigen, sagte Swissmedic-Sprecher Lukas Jaggi auf Anfrage.
In der Humanmedizin ist der Wirkstoff etwa im entzündungshemmenden Medikament Voltaren enthalten.