Neue Hoffnung für einen umfassenderen Anbau der Gelben Lupine als bisher machen aktuelle Forschungsergebnisse des Julius-Kühn-Institutes (JKI), das in den zurückliegenden drei Jahren Sorten und Stämme der Gelben und Weissen Lupine auf erwünschte Merkmale wie Resistenz und frühe Abreife geprüft hat.
Das hat das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), in dessen Rahmen das Vorhaben durchgeführt wurde, in der vergangenen Woche mitgeteilt.
Während bei den untersuchten Typen der Weissen Lupine keine erwünschten Eigenschaften gefunden worden seien, hätten sich bei den Gelben Lupinen vielversprechende Perspektiven für die Züchtung ergeben. So habe sich die polnische Sorte Taper sehr resistent gegenüber Anthraknose gezeigt. Ausserdem habe Taper eine frühzeitige Abreife und zufriedenstellende Erträge. Abstriche gebe es lediglich beim Proteingehalt. Dieser liege mit etwa 40 % leicht unter dem Durchschnitt der insgesamt geprüften Sorten, berichtete das BÖLN.
Dennoch empfählen die JKI-Forscher Taper für den Anbau der Gelben Lupine und sähen die Sorte darüber hinaus vor allem als vielversprechenden Anknüpfungspunkt für die weitere Züchtung. Interessant seien unter anderem die Resistenzgene von Taper. Sie könnten zum Beispiel in einen weiteren, vom JKI untersuchten Zuchtstamm der Gelben Lupine eingekreuzt werden, der hohe Erträge mit vergleichsweise hohen Proteingehalten kombiniere, aber keine Resistenz gegenüber Anthraknose habe, erläuterte das BÖLN.
Das JKI wolle mit der Gelben Lupine keine Alternative zu Sojafuttermitteln aufbauen, sondern eine heimische Proteinquelle als Ergänzung anbieten. Dabei sähen die Forscher das grösste Potential der Lupine als hochwertigen Rohstoff für die menschliche Ernährung.