Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands beantragt die Einführung einer neuen Direktzahlung fürs das Güllen auf Äckern.
Noch bis am 18. August dauert die Vernehmlassung zu den Umsetzungsverordungen der Parlamentarischen Initiative Nr. 19.475 mit dem Titel «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren». Der Bundesrat bezeichnet das Vorhaben neuerdings als «Massnahmenplan für sauberes Wasser».
Die Eidgenössischen Räte haben in der Gesetzgebung aber nicht nur einen Absenkpfad für das Risiko bei den Pflanzenschutzmitteln beschlossen, sondern einen ebensolchen für die Stickstoff- und Phosphorverluste der Landwirtschaft.
Passus kommt aus WAK
Im Gesetz steht, dass diese bis 2030 im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2014−2016 angemessen reduziert werden müssen. Die Ziele lege der Bundesrat fest. Dieser schlägt in der Vernehmlassung nun eine Senkung um 20% vor. Aus Sicht des Schweizer Bauernverbandes wären 10% mit einigen Anstrengungen zu schaffen, 20% sind aber sehr anspruchsvoll und bedingen einschneidende Massnahmen.
Im Gesetz steht auch, dass sich der Bundesrat dabei «auch am Ziel des Ersatzes importierter Kunstdünger durch die Förderung der Nutzung von Nährstoffen basierend auf einheimischen Hofdüngern und einheimischer Biomasse» zu orientieren habe. Diesen Satz fügte die Wirtschaftskommission des Nationalrates, in der unter anderen Bauernverbandspräsident Markus Ritter (Mitte, SG), Fenaco-Verwaltungsrat Leo Müller (Mitte, LU) und Kälbermästerpräsident Marcel Dettling (SVP, SZ) sitzen, in die Vorlage ein.
Soll Kunstdünger ersetzen
In der ursprünglichen (stark von der Verwaltung übernommenen) Fassung war dieser Aspekt noch nicht enthalten gewesen. Der Schweizer Bauernverband (SBV) schlägt nun im Rahmen der internen Meinungsfindung seinen Mitgliedorganisationen die Schaffung eines neuen Beitrages (Direktzahlung) für das Ausbringen von Hof- und Recyclingdüngern auf der offenen Ackerfläche vor.
Er will auf diesem Weg das Ausbringen von Gülle und Mist aus Tierhaltungsbetrieben und Gärgut aus Biomasseanlagen auf Äckern fördern. Gülle soll damit auch auf Feldern eingesetzt werden, wo heute noch Kunstdünger zum Einsatz kommt. Die Höhe einer solchen neuen Direktzahlung ist noch offen. Was der SBV im Detail gegenüber dem Bundesrat fordert, wird die Landwirtschaftskammer (Laka) Mitte August entscheiden.
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