Die Universität Lüneburg erhält 460'000 Euro von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) für die Entwicklung umweltverträglicher, leichter abbaubarer Antibiotika. Wie die Hochschule vergangene Woche mitteilte, geht es im Einzelnen um das Antibiotikum Ciprofloxacin.
Dessen Struktur solle mit Hilfe computergestützter Berechnungen so verändert werden, dass es bei gleicher Wirksamkeit im menschlichen und tierischen Körper besser abbaubar sei und nicht mehr in die Umwelt gelangen könne. Anschliessend würden die aussichtsreichsten „Kandidaten“ im Labor chemisch-synthetisch hergestellt und im Reagenzglas mit Blick auf ihre antibiotische Wirksamkeit gegenüber resistenten Keimen, ihre biologische Abbaubarkeit und mögliche Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt getestet.
Die Hochschule wies darauf hin, dass sich weltweit Rückstände von Medikamentenwirkstoffen in Flüssen, Bächen und Seen fänden. Die Kläranlagen könnten die vom Menschen wieder ausgeschiedenen, nur schwer abbaubaren Arzneistoffe nicht zurückhalten. DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann betonte, es sei dringend notwendig, den Eintrag von pharmazeutischen Wirkstoffen in die Umwelt zu stoppen. Sie könnten die Umwelt schädigen und langfristig ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen.
Bottermann forderte in diesem Zusammenhang auch, den Umgang mit Antibiotika in der Tier- und Humanmedizin auf das absolute Minimum zu reduzieren. Zugleich warnte er vor der Verabreichung zu grosser Mengen und dadurch zunehmend auftretenden antibiotikaresistenten Bakterien.


