Die verbreitete Sorge um eine intakte Landschaft dürfte nach Meinung von Politologen der Zweitwohnungs-Initiative von Franz Weber zum Durchbruch verholfen haben. Sie überwog die wirtschaftlichen Ängste vor dem Volksbegehren.
Schon die Rothenthurm- und die Alpeninitiative waren an der Urne erfolgreich, unterstreicht der Politologe Georg Lutz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Landschaftsschutz kann also durchaus Mehrheiten finden. Die Zweitwohnungs-Initiative wurde zwar in praktisch allen Berg- und Tourismuskantonen verworfen, aber nur im Wallis war die Ablehnung besonders stark.
In den übrigen Bergkantonen gab es bedeutende zustim-mende Minderheiten. Die Bergler profitierten zwar teilweise vom Zweitwohnungstourismus, aber viele litten auch unter den hohen Bodenpreisen.
Im Wallis seien die wirtschaftlichen Interessen am Ferienwohnungsbauoffenbar besonders stark, daher die wuchtige Ablehnung der Initiative in diesem Kanton, mutmasst der Politologe Andreas Ladner. Im Bündnerland, wo über 40 Prozent dem Volksbegehren zustimmten, sorgt man sich offenbar stärker als im Wallis um intakte Ortsbilder.
Allgemein sei die Angst vor einer Zersiedelung der Landschaft und vor kalten Betten gross. Vor allem in den Mittelland-Kantonen, wo es keine grossen wirtschaftlichen Interessen am Zweitwohnungsbau gibt, verfingen daher die Argumente der Befürworter.


