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Gemeinsam gegen den Kanton

Die Landwirte wehren sich gegen das Phosphorprojekt III. Mit der Gründung einer IG wollen sie sich Gehör verschaffen.

 

Die Landwirte wehren sich gegen das Phosphorprojekt III. Mit der Gründung einer IG wollen sie sich Gehör verschaffen.

Die anwesenden 140 Bauern waren sich einig: «Einstimmig  sprachen sie sich für die Gründung einer Interessengemeinschaft aus», sagt Heinz Schmid, Präsident des Bäuerinnen- und Bauernvereins unteres Seetal, auf Anfrage. Der Verein hatte kürzlich zusammen mit fünf anderen Bauernorganisationen (Sektionen des Luzerner Bauernverbandes) zum Anlass  «Phosphorverordnung wie weiter II»  ins Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung im luzernischen Hohenrain geladen.

Gülle und Anzahl Tiere

Eine Vertretergruppe aus den Seeeinzugsgebieten kämpfte an vorderster Front für eine verhältnismässigere Anpassung der kantonalen Phosphorverordnung. Diese tritt Anfang Januar 2021 in Kraft und sieht unter anderem vor, dass die Landwirte rund um den Baldegger-, Hallwiler- und Sempachersee die Felder weniger güllen und die Anzahl gehaltener Tiere nicht erhöhen dürfen.

Ziel der Auflage ist, dass weniger Phosphor aus der Landwirtschaft in die drei Seen gelangt. Bisher hatten die Auflagen des Kantons weitgehend auf Freiwilligkeit beruht, neu ist es für die Bäuerinnen und Bauern aus den Seeeinzugsgebieten Pflicht, die Nährstoffbilanz auf 80% P beim Baldeggersee und 90% P beim Sempacher- und Hallwilersee abzuschliessen. Zum Vergleich: Bauern aus den Seeeinzugsgebiet Hallwilersee im Kanton Aargau können  100% P des Pflanzenbedarfs, schweizweit darf 110% P gedüngt werden. Stossend sei auch, dass die einschneidenden Massnahmen nur bis 90% P des Pflanzenbedarfs finanziell ausgeglichen würden, so Schmid.

Gegen das Projekt habe nun eine grosse Anzahl betroffener Landwirte beim Luzerner Kantonsgericht Beschwerde eingereicht, weiss Schmid. Dies, nachdem Vorschläge einer Vertretergruppe, die im Auftrag aller drei Seeeinzugsgebiete Änderungen der Phosphorverordnung gefordert habe, vom Regierungsrat ignoriert worden seien.

Sechs Sektionen

«Um uns Gehör zu verschaffen, wollen wir eine IG gründen.» Wie deren Struktur sein solle, sei noch offen, sagt Schmid und fügt hinzu: «Dank der IG werden wir breit aufgestellt und für Fragen zur Phosphorverordnung gewappnet sein. Es sei nicht so, dass die Landwirtschaft an allem schuld sei. «Insbesondere machen den Seen die Altlasten im See, aus der Zeit, bevor es Kläranlagen gegeben hat, und die Klimaerwärmung zu schaffen.»

Wichtig ist für Schmid, dass  die sechs Sektionen, namentlich die Bäuerinnen- und Bauernvereine Oberseetal und  oberer Sempachersee, Michelsamt und die beiden Landi Nottwil/Buttisholz und Sursee, in die IG eingebunden sind. Aus diesem Grund wird aus jeder Sektion ein Vertreter in die IG gewählt. Heinz Schmid hofft, auf eine Gründung im nächsten halben Jahr. 

 

Beschwerde

Die rechtlichen Schritte der Bauern hätten keinen Einfluss auf das Inkrafttreten der Verordnungsänderung, schreibt die «Luzerner Zeitung». Diese trete am 1. Januar in Kraft, auch wenn das Gericht bis dato keinen Entscheid gefällt habe. 

 

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