Die Gemüseproduzenten blicken mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2014 zurück: Das unbeständige Wetter erschwerte die Anbauplanung und der nasse Sommer erschwerte die Ernte.
Der Frühling begann für die Gemüseproduzenten vielversprechend, die Ernte fiel etwas verfrüht aber sehr gut aus, eine Vollversorgung konnte in der Schweiz erreicht werden. Der Sommer lässt sich nur als nass beschreiben und bereitete vor allem den Salat- und Tomatenproduzenten Kopfzerbrechen, andere konnten hingegen vom Wetter profitierten, schreibt der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) im Jahresrückblick. Nicht nur die Produktion ist stark Wetter- und Temperaturabhängig, auch die Konsumenten griffen weniger zum typischen Sommergemüse und vermehrt zu Kochgemüse.
Mehr Importe
Die nassen Böden haben die Arbeit in der Freilandproduktion aufwändig gemacht, in den Gewächshäusern litten die Tomaten, Gurken und Auberginen an mangelndem Licht. Die Erntemengen fielen tiefer aus als im Vorjahr. Als Folge musste Gemüse aus dem Ausland importiert werden.
Dank mildem Herbstwetter waren lange Zeit noch grössere Mengen an Sommergemüse verfügbar, schreibt der VSGP. Das laue Wetter führte dazu, dass das Gemüse zügig wuchs. Für die Produzenten war dies erneut eine Herausforderung. Das Angebot war gross und das Saisonende fiel verführt aus. "Positiv am warmen Wetter bis in den Winter war, dass Gewächshäuser weniger geheizt werden mussten und insgesamt der Energieverbrauch 2014 niedriger ausfällt als in anderen Jahren", so der VSGP.
Tiefkühl- und Dosengemüse im Plus
Als Folge der Wetterkapriolen startete auch die Lagergemüse-Ernte mit einigen Problemen: Karotten, welche eigentlich für das Lager bestimmt gewesen wären, mussten teilweise als Frischgemüse verkauft werden, um Engpässe auszugleichen. Trotz der Nässe konnten die Lager aber dennoch gut gefüllt werden. Besonders erfreulich fielen die Mengen an Zwiebeln aus.
Die Nachfrage nach Schweizer Erbsen ist gestiegen, dies vor allem bei den grossen Abnehmern. Die Erntemengen waren 2014 grundsätzlich sehr gut, hält der Verband fest. Ausgesprochen gut waren die Erträge von Pariser Karotten im St. Galler Rheintal. Diese spezielle Karottenart wird nur für Dosengemüse verwendet. Die Spinat- und Bohnenrrnte waren insbesondere im Kanton Aargau durchschnittlich, teilweise gab es wetterbedingte Ernteausfälle. Auch hier war das St. Galler Rheintal 2014 klimatisch besser gestellt. Insgesamt blicken die Verarbeitungsgemüseproduzenten auf eine bessere Ernte zurück als 2013.