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Gemüseproduzent geht auf SRG los

Auf Radio SRF 1 hat Stefanie Grob die Bauern als «Brunnenvergifter» bezeichnet – für den Freiburger Gemüseproduzenten Ueli Johner eine Verunglimpfung.

Daniel Salzmann |

 

 

Auf Radio SRF 1 hat Stefanie Grob die Bauern als «Brunnenvergifter» bezeichnet – für den Freiburger Gemüseproduzenten Ueli Johner eine Verunglimpfung.

Am Samstag, 1. Juli, um 13 Uhr, strahlte Radio SRF 1 in der Satire-Sendung «Zytlupe» einen Beitrag von Stefanie Grob aus. Er lief unter dem Titel «Stinkwasser» und drehte sich um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und um Trinkwasserqualität.

Staatlich subventionierte Brunnenvergifter


Grob sagte darin, dass «die  Bauern auch um die Mineralwasserquellen herum die Schutzzonen nicht ernst nehmen und fleissig ihre Chemie versprühen». Und gleich darauf bezeichnete sie die Bauern als «staatlich subventionierte Brunnenvergifter» und fuhr fort: «Ja, und wir Deppen zahlen noch Steuergelder, damit sie uns langsam mit Herbi- und Fungizid anreichern.»

Das bringt Gemüsebauer und SVP-Grossrat Ueli Johner aus Kerzers FR auf die Palme. Er hat beim SRG-Ombudsmann  Beschwerde eingereicht.

«Mächtige Bauern-Lobby»

Der «Schweizer Bauer» hat bei Stefanie Grob nachgefragt, ob die Schweizer Bauernfamilien überhaupt noch eine geeignete Zielgruppe für Satire seien, da sie angesichts ruinöser Märkte und grossen Preisdrucks der mächtigen Detailhändler ums wirtschaftliche Überleben und um den Zusammenhalt ihrer Familien kämpfen, und ob sie auch über andere wirtschaftlich und sozial schwache Gruppen einen satirischen Beitrag machen würde.

Die Autorin aus Zürich sagt dazu: «Die Bauern haben hier eine mächtige Lobby, sie brauchen garantiert keine Satire-Schutz-Zone!» Sie betont, dass sie sich tatsächlich nie über Flüchtlinge oder Kranke lustig machen würde, «wohingegen Trump als Vertreter der Macht schon häufig Gast in meinen Kolumnen war.» Zum Vorwurf der Mineralquellen-Verschmutzung verweist Stefanie Grob auf den «K-Tipp» vom 18. Mai 2016:  In vier Mineralwassern seien  Pestizide gefunden worden (Adelbodner, Farmer, Vives und Knutwiler). «Die Pestizide können ja nur von Landwirten stammen. Wie sollen sie sonst ins Wasser kommen? Leider sind die Behörden meines Wissens immer noch nicht aktiv geworden», schreibt Grob.

«Werbung für No Billag»

Johner verweist auf die nötige Ausbildung und auf die Kontrollen, denen die Bauern beim Einsatz von PSM unterständen. Er betont, bei einer anderen Beschwerde gegen eine «Wahlsatire gegen die SVP» habe der damalige Ombudsmann «zugegeben, dass Stefanie Grob das Zulässige geritzt habe». Johner verweist in einer Mail an die SRG darauf, dass dieser ohnehin von vielen Leuten Linkslastigkeit und Missbrauch des «Service public» unterstellt werde.

Mit Beiträgen wie dieser «Zytlupe» würden treue Hörer auf dem Land ins Lager der Befürworter der «No-Billag-Initiative» getrieben. Wenn die SRG Grob nicht absetze, sehe er schwarz für die SRG, so Johner. Die SRG-Medienstelle sagt, die Stellungnahme zur Beschwerde werde fristgerecht beim Ombudsmann eingereicht. Vorher äussere sich SRF nicht. 

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