Deutsche Forscher haben bei Gerste ein Gen isoliert, das für die Resistenz gegen Viren des Gelbmosaikviruskomplexes (Bymoviren) verantwortlich ist.
Wie das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben und das Braunschweiger Julius-Kühn-Institut (JKI) hierzu am vergangene Woche erklärten, ermöglichen die neuen Erkenntnisse der Wissenschaftler um Niels Stein und Frank Ordon zukünftig eine zielgerichtete Züchtung auf Resistenz gegen Bymoviren in Gerste und unter Umständen auch auf Resistenz in anderen Pflanze-Virus-Pathosystemen.
Einzelheiten zur Isolation des Gens seien in der vergangenen Woche in den „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)“ veröffentlicht worden. Das Projekt sei vom Bundesforschungsministerium gefördert worden. Wie die beiden beteiligten Institute weiter ausführten, verursachen die Bymoviren bei Gerste vor allem in Europa und Asien Ertragsverluste von bis zu 50 %.
Diese Einbussen liessen sich mit Pflanzenschutzmitteln nicht verhindern, weil die Viren durch einen bodenbürtigen Pilz übertragen würden. Gerste sei weltweit eine der bedeutendsten Kulturarten und in Deutschland die zweitwichtigste Getreideart nach Weizen. In Deutschland habe sich die Anbaufläche 2013 auf insgesamt rund 1,6 Mio. ha belaufen, wovon etwa 360'000 ha auf Sommergerste entfallen seien. Während diese vor allem als Rohstoff in der Brauerei genutzt werde, diene Wintergerste überwiegend als Futtermittel.