Im Kanton Luzern sorgt ein Wolf für Unruhe. Bei Menznau wurde eine gerissene Ziege gefunden. Als Angreifer wird der Wolf vermutet. Bereits vergangene Woche gab es in der Region einen Angriff.
Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, ereignete sich der Angriff Anfang Woche im Gebiet Treie in der Gemeinde Menznau. Gemäss dem kantonalen Wildhüter Daniel Schmid wurde dort in einer Weide eine tote Ziege gefunden. Eine weitere Geiss wird vermisst. Eine DNA-Probe wurde entnommen und ins Labor geschickt. Die Resultate werden in 2 bis 3 Wochen erwartet.
Die betroffenen Tiere sind gemäss Schmid mit einem «soliden, elektrifizierten 4-Litzenzaun» eingezäunt gewesen, was gemäss Fachstelle Herdenschutz Schweiz einem Grundschutz entspricht. Dass ein Wolf die Ziegen attackiert hat, sei durchaus denkbar, so der Wildhüter. Der Kanton hat die Landwirtinnen und Landwirte mittels SMS vor weiteren Angriffen gewarnt. Die Tierhalter sollen deshalb die nötigen Herdenschutzmassnahmen treffen oder die Tiere nachts einstallen.
Vergangene Woche wurde im nur wenige Kilometer entfernten Ruswil LU eine Schafherde angegriffen. Ein Lamm wurde getötet, ein Mutterschaf wurde so schwer verletzt, dass es getötet werden musste. Zudem wurden weitere Schafe verletzt, berichtete die «Luzerner Zeitung». Für Schmid deutet alles darauf hin, dass es sich beim Angreifer um einen Wolf gehandelt hat.
Die Schafe waren aber gemäss dem Wildhüter zu wenig gut geschützt. Die Weide wurde mit zwei elektrifizierten Drähten gesichert. Um einen Wolfsangriff abzuwehren, seien vier bis fünf solcher Drähte oder ein Weidenetz nötig, so Schmid zur Zeitung. Für Nationalrat Leo Müller (Mitte) aus Ruswil LU kann es so nicht weitergehen. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» forderte er den Abschuss des Raubtiers. Er wolle den Wolf nicht ausrotten. In besiedelten Gebieten habe er aber nicht «nichts verloren.»