Um das volle Ertragspotential ausschöpfen zu können, sind bei zwei- und sechszeiliger Gerste jeweils unterschiedliche Ährenmerkmale von Bedeutung. Das haben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) herausgefunden.
Wie die Forschungseinrichtung in der vergangenen Woche berichtete, ist die Kornzahl bei zweizeiligen Gerstenlinien weitgehend von der maximalen Ärchenzahl abhängig, während bei sechszeiliger Gerste der zentrale Faktor die Fertilität, also die Fruchtbarkeit der Blüten, ist.
«Wir müssen also unterschiedliche Merkmalsausprägungen im Blick haben, wenn wir das Ertragspotential der einzelnen Zeiligkeitstypen möglichst optimal vorhersagen und letztendlich ausschöpfen wollen. Das war in dieser Form bisher nicht klar», erläuterte Thirulogachandar Venkatasubbu von der IPK-Arbeitsgruppe «Pflanzliche Baupläne».
Nach Angaben des IPK konnten die Wissenschaftler ausserdem zeigen, dass das maximale Ertragspotential von Gerstenlinien abhängig vom Genotyp und von den Wachstumsbedingungen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien angelegt wird. Zur Abschätzung des maximalen Ertragspotentials sei bisher angenommen worden, dass nur ein Entwicklungsstadium, die Frühphase der Grannenbildung, mit dem maximalen Ertragspotential zeitlich korreliere.
Entgegen der bisherigen Annahme gelte dies jedoch nicht für alle Gersten unabhängig vom Genotyp und den Wachstumsbedingungen. Nach der Untersuchung von insgesamt 27 zwei- und sechszeiligen Gerstenmustern sei diese Sichtweise nicht mehr haltbar. «Das maximale Ertragspotential wird nicht immer im selben Entwicklungsstadium angelegt», so Venkatasubbu. Welches Entwicklungsstadium relevant sei, hänge vom Genotyp und den Wachstumsbedingungen ab.
Das Wissen über die Wechselwirkungen verschiedener Ertragskomponenten ist laut IPK für eine möglichst optimale Ausschöpfung des Ertragspotentials von grosser Bedeutung. Wichtig bei Gerste sei vor allem die Erhöhung der Körnerzahl pro Ähre. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielten und welche Unterschiede es zwischen verschiedenen Gerstentypen gebe, sei jedoch bislang kaum erforscht.
Liebe Schweizer Bauer Redaktion
Ich finde es sehr bedenklich, dass der Kommentar Schreiber Beat Furrer hier dauernd seine falschen und von der Wissenschaft widerlegten Verschwörungstheorien verbreiten darf.