Die abgelieferten Gerstenposten präsentieren sich auch nach dem Regen noch als gut bis sehr gut. Einzig die Hektolitergewichte sind etwas gesunken. Sorgen bereitet der erste gedroschene Weizen, der zum Teil ausgewachsen ist.
Nach dem Regen von letzter Woche konnte die Gerstenernte in einigen Regionen bereits am Dienstag wieder aufgenommen werden. Der grosse Ansturm auf die Sammelstellen erfolgte ab dem Donnerstag. Bis am Donnerstagvormittag waren je nach Region 70 bis 90 Prozent der Gerstenfelder gedroschen, wie eine Umfrage des «Schweizer Bauer» ergab. Die Sammelstellenleiter rechneten damit, dass bis Samstagabend sämtliche Gerste ausser Sommergerste geerntet sein wird.
Erträge und Qualität gut
Allgemein sind die Erträge und die Qualität der abgelieferten Gerste gut bis sehr gut. «Die Landwirte sind zufrieden», sagt ein Sammelstellenleiter. Der Regen habe der Gerste nicht geschadet. Lediglich die Hektolitergewichte (HLG) seien etwas gesunken. Wurden vor dem Regen überdurchschnittlich gute Hektolitergewichte von 68 bis 71 kg abgeliefert, so ist die Gerste jetzt im Schnitt noch um die 64 bis 68 kg/hl schwer, was immer noch ein guter Wert ist. Zweizeilige Sorten lieferten wie üblich deutlich bessere HLG. Die Erträge reichen je nach Standort und Produktionsform von 55 bis 120 kg/a. Im ÖLN-Anbau waren sie mit durchschnittlich 80 bis 85 kg/a eher etwas besser als letztes Jahr. Erträge über 90 kg/a seien dieses Jahr keine Seltenheit gewesen, sagen die Sammelstellenleiter.
Die besten Extensoposten wurden mit 75 bis 80 kg/a Ertrag abgeliefert. Im Durchschnitt waren es 60 bis 70 kg/a. Die Unterschiede zwischen Extenso- und Intenso-Gerste beurteilen die Befragten unterschiedlich. Während die einen sagen, sie seien in diesem Jahr nicht so gross, stellten andere deutlich bessere Erträge im Intensivanbau fest.
Trocken abgeliefert
Nach der Regenpause wurde diese Woche alle Gerste trocken abgeliefert. Vor dem nassen Wetter sind einige Posten zu feucht gekommen, da die Landwirte ihre Felder unbedingt vor dem Regen ernten wollten.
Bis am Donnerstag waren je nach Lage bereits bis zu 10 Prozent der Rapsfläche und erste Weizenfelder gedroschen. Eine Ausnahme ist die sehr frühe Region Genf, wo bereits am Donnerstag sämtliche Gerste und praktisch aller Raps geerntet war. Sorgen bereitet den Sammelstellen der Weizen. Dieser ist an einigen Orten ausgewachsen. Felder, die bereits vor dem Regen fast reif waren und jetzt geerntet werden, liefern zum Teil katastrophale Fallzahlen. Diese ersten Eindrücke sind allerdings noch nicht aussagekräftig für die ganze Ernte.


