Die Bundesbehörden führen in Zusammenarbeit mit den kantonalen Veterinärdiensten eine Krisenübung gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) durch. Simuliert wird die Verbreitung der Schweinepest in mehreren Schweinebetrieben sowie in Waldgebieten in der Schweiz.
Die Übung findet vom heutigen Dienstag bis am Donnerstag statt, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im Vorfeld mitteilte. Die Schweinepest wird als eine der grössten Gefahren für Tiere erachtet. Ein Ausbruch in der Schweiz wäre nach den Worten von BLV-Direktor Hans Wyss ein Notstand, der alle kantonalen Veterinärämter stark beanspruchen würde. Die Frage sei dabei nicht, ob es passieren werde, sondern wann.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit geht davon aus, dass ein Viertel der Schweine weltweit an der hochansteckenden ASP sterben könnte. Die für den Menschen ungefährliche Viruserkrankung führt bei infizierten Schweinen und Wildschweinen fast immer zum Tod.
Die Krankheit ist seit Langem in gewissen afrikanischen Ländern sowie in Sardinien verbreitet. Sie trat 2007 in Georgien auf und hat sich anschliessend in Russland und Osteuropa verbreitet. Kürzlich wurden auch in Deutschland ASP-Fälle nachgewiesen. Im August 2021 hat die Anzahl Kontaminationsherde bei Hausschweinen laut BLV in Europa ein sehr hohes Niveau erreicht. Das Risiko einer Einschleppung der ASP in die Schweiz sei daher hoch.
Das BLV weist darauf hin, dass das ASP-Virus äusserst resistent ist und lange in der Umwelt verbleiben kann, so insbesondere in Blut, in Fleischerzeugnissen und in Kadavern. Die Bundesbehörden raten daher Reisenden dringend davon ab, Schweine- oder Wildschweinefleisch aus ASP-betroffenen Gebieten mit in die Schweiz zu bringen oder Fleischreste in der Natur zu entsorgen. Wenn Wild- oder Hausschweine solche Abfälle fressen würden, könne ein neuer Infektionsherd entstehen.