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Gesucht: Zusammenarbeit mit Bauern für Leguminosen-Projekt

Auf den Flächen des Hofs Rinderbrunnen in Grüt ZH führt das Hofteam zusammen mit der Getreidezüchtung Peter Kunz Feldversuche durch. Nebst diversen Spezialkulturen wird vor allem der Anbau verschiedener  Körnerleguminosen getestet.

ssu |

Das Projekt IntegraL beschäftigt sich mit dem Anbau von Körnerleguminosen in der Schweiz und bringt zehn Betriebe von der West- bis Ostschweiz zusammen. Körnerleguminosen wie Erbse, Linse und Bohne sind sehr vielfältig, häufig fehlen jedoch geeignete Sorten, Anbaumethoden und Vermarktungsmöglichkeiten, um die Eiweisspflanzen erfolgreich anbauen und vermarkten zu können.

Detaillierte Fragestellung

Im Netzwerk werden daher Versuche auf Höfen durchgeführt, die sich mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen: Welche Sorten passen zu meinem Standort? Wie wird die Kultur gesät, das Feld geführt und geerntet? Welche Maschinen eignen sich für die Aufbereitung der Ernte und wie und wo kann die Ernte vermarktet werden? Das Projekt wurde 2022 von der Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) und weiteren Partnern initiiert, von Feldbach aus wird das Projekt koordiniert. 

«Hier wird sich entscheiden, was wir nächstes Jahr grossflächiger anbauen und ausprobieren werden.»

Stephan Gysi

Sebastian Kussmann, Züchter und verantwortlich für Leguminosen-Anbauversuche, erklärt: «Die Zusammenarbeit mit den Höfen ermöglicht den Austausch zwischen Pflanzenzüchtung und  praktischer Landwirtschaft. Auf den Höfen werden viele der in der Schweiz verfügbaren Körnerleguminosen gesät, und wir können gemeinsam diskutieren, welche Kultur und welche Sorte zu Standort und Hofkonzept passt. Für mich persönlich ist der Austausch mit der Praxis sehr spannend, um den Anbau im Züchtungsprozess aktiver mitzudenken.»

Zuerst testen, dann grossflächig anbauen

Bei der Flurbegehung konnten Parzellen mit Bohnen, Speisesoja, Augenbohnen, Platterbsen, Erbsen, Kichererbsen und Lupinen besichtigt werden. Stephan Gysi, der die Versuchsflächen auf dem Hof betreut, zeigte den Gästen neben Körnerleguminosen eigene Versuche mit exotischeren Pflanzen wie Sesam, Erdnüssen, Reis, Chia oder Zuckersorghum.

«Das hier ist mein Spielplatz», sagt Stefan Gysi und schmunzelt. «Hier wird sich entscheiden, was wir nächstes Jahr grossflächiger anbauen und ausprobieren werden.» Das gesamte Versuchsfeld wird nicht bewässert, unter anderem, um  interessante Unterschiede im Verhalten der Pflanzen bei Trockenheit beobachten zu können.

Judith und Martin Frei haben den rund 30 ha grossen Hof Rinderbrunnen als IP-Betrieb übernommen und führen ihn seit kurzem mit einem grösseren Team als Biobetrieb. Anders als der Name vermuten lässt, wurden über eine längere Zeit keine Tiere gehalten. Nun grasen Galloway-Mutterkühe und Kälber auf der Wiese, aber auch Legehennen gehören dazu.

Die Betreiber des Hofs sind am Anbau von Nischenprodukten wie Bohnen, Linsen und Erbsen interessiert, nicht zuletzt, weil sie dadurch Produkte für die Direktvermarktung erhalten und die Leguminosen in der Fruchtfolge einen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit leisten.

Samen aus europäischen Genbanken

Von den aktuell getesteten Sorten komme der Grossteil des Saatguts aus dem Ausland, erklärt Sebastian Kussmann. Sorten, die in der Schweiz nicht weit verbreitet sind, müssen beispielsweise aus Genbanken in Italien, Polen und Deutschland bestellt werden.

Die Platterbsen auf dem Hof Rinderbrunnen kommen teilweise auch von anderen Höfen, auf denen sie über Jahrhunderte als Hofsorte angebaut wurden. «In Süd- und Osteuropa haben Körnerleguminosen eine lange Tradition. Sie wurden aus praktischen, wirtschaftlichen Gründen angebaut, weil sie als Nahrungsmittel genutzt werden konnten und ihr Anbau günstiger war, als synthetischen Stickstoff zu düngen. Insbesondere in Südeuropa sind Lupinen, Bohnen, Linsen und Erbsen wichtiger Bestandteil vieler Gerichte», sagte er.

Die Schweiz befindet sich im Vergleich dazu noch am Anfang. «Wenn wir die Körnerleguminosen mittel- bis langfristig auf unseren Feldern und Tellern sehen wollen, müssen Züchtung, Landwirtschaft und Verarbeitung eng zusammenarbeiten.»

Die gzpk ist an enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft sehr interessiert – interessierte Höfe können sich bei Interesse jederzeit über diese Seite melden. 

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