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Gesündere Legehennen: Millionen für Berner Forscher

blu/sda |

 

Die US-Stiftung Open Philanthropy unterstützt ein Projekt des Tierschutzforschers Michael Toscano von der Universität Bern mit 2,7 Millionen Dollar (2,59 Mio. Fr.). Gemeinsam mit internationalen Partnern möchte der Forscher dazu beitragen, gesündere und robustere Legehennen für die käfigfreie Haltung zu züchten und gleichzeitig deren Produktivität aufrechtzuerhalten.

 

Das Projekt mit dem Namen «HenTrack» werde in käfigfreien Haltungseinrichtungen das Verhalten, die Gesundheit und das Wohlbefinden einzelner Legehennen während der Legephase beobachten, teilte die Universität am Montag mit.

 

4 Rassen

 

Diese Informationen sollen anschliessend gezielt in die genetische Selektion und Zuchtprogramme einfliessen. «So werden wir Hühner mit gesünderer Genetik für die Schweiz und die ganze Welt züchten», liess sich Toscano in der Mitteilung zitieren. Im Fokus werden vier der weltweit am häufigsten verbreiteten «Hochleistungshybriden» stehen, also Hühner, die besonders viele Eier legen.

 

Toscano wird das Projekt in Zusammenarbeit mit Lohmann Breeders in Deutschland und Hendrix Genetics in den Niederlanden durchführen, den laut der Universität Bern führenden Anbietern von Zuchthennen. Es soll 2023 starten und fünf Jahre dauern.

 

Ziel: Gesündere und robustere Tiere

 

Bei den Standards zum Tierschutz ist die Schweiz gemäss Uni Bern weltweit führend. Sie war das erste Land, das 1993 die Batteriehaltung von Hühnern verbot und vollständig auf käfigfreie Haltungsformen umstellte. Obwohl das Wohlergehen der Hühner weiterhin eine nationale Priorität ist, bestehen nach wie vor Probleme wie etwa Knochenfrakturen. Die Probleme werden nun untersucht.

 

Das Projekt «HenTrack» wird in hochmodernen, käfigfreien Haltungseinrichtungen das Verhalten, die Gesundheit und das Wohlbefinden einzelner Legehennen während der Legephase beobachten. Die Kombination von Verhaltensmustern mit Indikatoren für die Tiergesundheit und dem Wohlergehen der Tiere soll es ermöglichen, neue Merkmale (Phänotypen) in die Zuchtprogramme der industriellen Partner aufzunehmen. Dies soll zu gesünderen und robusteren Tiere für die käfigfreie Haltung führen. Gleichzeitig soll die Produktivität beibehalten werden. «So werden wir Hühner mit gesünderer Genetik für die Schweiz und die ganze Welt züchten», sagt Michael Toscano vom Veterinary Public Health Institute (VPHI) der Universität Bern.

 

Eierproduzenten erhoffen sich Vorteile

 

«Die Züchtung von robusteren Rassen ist unerlässlich zur nachhaltigen Verbesserung des Tierwohls bei Legehennen. Hier zeigt sich, dass das ZTHZ für die Verbesserung des Tierwohls in der Schweiz, aber auch international eine herausragende Bedeutung hat», lässt sich Hans Wyss, Direktor des BLV zitieren.

 

Die Schweizer Eierproduzenten erhoffen sich vom Projekt einiges. «HenTrack wird viele Vorteile für die Legehennen und die Produzenten in der Schweiz bringen. Wir freuen uns, dass unser Engagement nicht nur den Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz, sondern auch weltweit zugutekommt», so Daniel Würgler, Präsident von GalloSuisse, der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten und Mitglied im Beirat von HenTrack.

 

Durchgeführt wird das Projekt im Versuchsstall des Zentrums für tiergerechte Haltung von Geflügel und Kaninchen (ZTHZ) in Zollikofen. Das ZTHZ ist eine gemeinsame Forschungsstelle des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und des Veterinary Public Health Institute (VPHI) der Universität Bern. Der Schwerpunkt der Forschungsstelle liegt bei Projekten zur Verbesserung des Wohlergehens von Nutzgeflügel und Kaninchen. Der Versuchsstall befindet sich am Aviforum in Zollikofen, dem Kompetenzzentrum der schweizerischen Geflügelwirtschaft in den Bereichen Bildung, Forschung und Dienstleistungen.

 

Moderne Tracking-Methoden

 

Das ZTHZ konzentriert sich auf Verhaltensforschung, um ein besseres Verständnis für das Wohlergehen der Tiere zu entwickeln, und verwendet dafür neuartige Tracking-Methoden. Zu diesen gehört ein Mess-System mit Radiofrequenz-Identifikation und Mini-Empfängern, die am Bein der Hühner getragen werden. Dies ermöglicht die Erfassung relevanter Merkmale, ohne die Hennen zu stören – ein grosser Vorteil gegenüber den derzeitigen Zuchtmethoden.

 

Mithilfe solcher Tracking-Methoden konnten konsistente Verhaltensmuster der Tiere aufgezeigt werden, beispielsweise wie sie die Innen- und Aussenbereiche des Stalls nutzen. Diese Methoden werden auch bei «HenTrack» zum Einsatz kommen. «Da die Umgebung im Aviforum einem realen kommerziellen Legehennenstall entspricht, sind die gesammelten Daten sehr praxisnah, was sie für Zuchtunternehmen attraktiv macht», schreibt die Uni Bern.

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