Auf dem vierten Rang steht die Peperoni bei den schweizweit meistgekauften Gemüsen. Und das zu Recht, denn in Sachen Vitamine macht ihr niemand was vor
Knackig, farbig und geschmacksvoll – die Peperoni ist bei den Schweizern beliebt. Kennen tun sie das Gemüse jedoch erst seit dem nach Ende des Zweiten Weltkriegs aufkommenden Tourismus. Denn der Peperoni ist es in der Schweiz zu kühl. Sie bevorzugt sonnige, warme und windgeschützte Plätzchen in Italien oder Spanien.
Wandelbare Genussfarbe
Deshalb wird die Peperoni in der Schweiz nur in kleinem Stil angebaut, wo sie von Juni bis Oktober nach aufwändiger Pflege geerntet wird. 480 Tonnen Schweizer Peperoni waren es 2013 – nicht einmal 1,5 Prozent der schweizweit nachgefragten Menge von 32'438 Tonnen.
Die Farbe der Peperoni hängt von ihrer Reife ab. Wird sie früh geerntet, ist jede Peperoni noch grün, später färbt sie sich gelb und orange bis sie schliesslich bei voller Reife tiefrot leuchtet. Schmackhaft ist sie in jedem Reifestadium. Mit zunehmender Reife entwickeln sie auch ihre Inhaltsstoffe. Dass die Peperoni neben gutem Geschmack, Farbe und Biss im Teller nämlich auch jedes Mal ein Segen für das Immunsystem ist, wissen wohl nur die wenigsten.
Am meisten Vitamin C
Von allen Gemüsen enthält die Peperoni am meisten Vitamin C. Eine halbe Peperoni enthält rund 150 Milligramm Vitamin C - doppelt so viel, wie eine mittelgrosse Orange, die als Vitamin-C-Bombe gilt. Damit deckt sie unseren täglichen Bedarf zu über 230 Prozent. Auch an Beta-Karotin ist sie reich. Eine Hälfte des roten Gemüses reicht, um den Tagesbedarf zu 40 Prozent zu decken. Dadurch ist die Peperoni besonders für immungeschwächte Personen ein natürliches Abwehrmittel.
Etwas problematisch ist die richtige Zubereitung, um die positiven Wirkstoffe am idealsten aufnehmen zu können. Denn geht beim Kochen Vitamin C verloren, so entwickelt sich das Beta-Karotin erst beim Erhitzen. Dämpfen oder Erhitzen in der Mikrowelle bieten hier den besten Kompromiss.
Tipp
Beim Kochen von Peperoni sollte man keine säurehaltigen Zusätze wie Wein oder Zitrone verwenden, da sie deren leuchtende Farben bräunlich werden lassen.
Sprachliche Verwirrung
Ist für Schweizer klar, worüber diese Zeilen berichten, wäre ein Deutscher oder Österreicher wohl verwirrt. Denn was in der Schweiz als Peperoni bezeichnet wird, ist bei den deutschsprachigen Nachbarn die Paprika. Unter Peperoni hingegen verstehen sie die kleinen, meist scharfen Chilichoten, die in der Schweiz wiederum Peperoncini heissen.


