Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2022. Dieses Jahr konnten mehr Ölsaaten und Eiweisspflanzen geerntet werden, beim Getreide sank die Menge an nicht backfähigem Brotweizen. Mehr dazu im 8. Teil der Jahresrückblick-Serie.
Die Getreideernte 2021 war geprägt durch witterungsbedingt tiefe Erntemengen. Dieses Jahr sieht es besser aus, die Erträge der Kulturen erholten sich. Beim Brotweizen liegt die Ernte mit provisorisch erhobenen 377’725 Tonnen um fast 100’000 Tonnen über dem Vorjahr und nur knapp unter der Ernte von 2020.
Die Ernte startete wegen des trockenen und sonnigen Frühlings und Sommers früh. Die Erntequalität des Weizens ist gut. Beim Dinkel wird 2022 die höchste Ernte der letzten Jahre eingebracht, die Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen Swiss Granum geht von einer Ernte von 27’492 Tonnen aus.
Roland Müller
Insgesamt liegt die Ernte des backfähigen Brotgetreides bei 415'250 Tonnen und damit praktisch auf dem Niveau von 2020. Im Vergleich zu 2021 liegt die Ernte um fast 38 Prozent höher.
Deutlich gesunken ist dementsprechend die Menge an nicht backfähigem Brotweizen, die jeweils im Futtersektor vermarktet wird. Sie hatte 2021 mit über 87’000 Tonnen auf Rekordniveau gelegen. Dieses Jahr liegt die Menge mit knapp 5’000 Tonnen deutlich tiefer.
Weniger backfähiges Brotgetreide
Sowohl bei Gerste, Hafer und Triticale als auch beim Körnermais überstiegen die Erntemengen das Vorjahr. Insgesamt wurden 426’874 Tonnen Futtergetreide geerntet.
Im Vorjahr waren es 449’864 gewesen. Der Rückgang ist wie erwähnt auf die tiefere Menge nicht backfähiges Brotgetreide zurückzuführen.
Ölsaaten übertreffen Vorjahr deutlich
Bei den Ölsaaten ist Raps die wichtigste Kultur. 92'059 Tonnen wurden 2022 geerntet. Damit wird die Vorjahresproduktion von 77'030 Tonnen deutlich übertroffen.
In der Rahmenvereinbarung mit den Ölmühlen ist die Abnahme vom 106'000 Tonnen garantiert, eine Menge, die nicht erreicht werden konnte.
Samuel Sommer
Auch die Sonnenblumenernte erholte sich gemäss den provisorischen Zahlen und lag mit 14'578 Tonnen auf dem höchsten Wert seit 2019. Hier sieht die Rahmenvereinbarung die garantierte Abnahme vom 14'000 Tonnen vor. Insgesamt lag die Ernte der Ölsaaten bei 115'120 Tonnen und damit um rund 22% über dem Vorjahr.
30 Prozent Plus bei den Eiweisspflanzen
Ebenso deutlich gesteigert wurde die Ernte der Eiweisspflanzen. Eiweisserbsen, Ackerbohnen, Lupinen, Mischel mit Getreide und Linsen legten allesamt zu, so dass die Ernte bei 15'266 Tonnen und knapp 30% höher als im Vorjahr zu liegen kam.
Susanne Meier