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Getreiderat verurteilt Aggression gegen Ukraine

AgE |

 

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat auf einer ausserordentlichen Sitzung in der ersten vollen Aprilwoche nachdrücklich „die gross angelegte Aggression der Russischen Föderation gegen die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine“ verurteilt. 

 

Er zeige zudem seine tiefe Betroffenheit über die verheerenden menschlichen Verluste und das Leid sowie seine Solidarität mit der Ukraine, hiess in einer mit grosser Mehrheit der Mitglieder verabschiedeten Erklärung.

 

Die Aggression Russlands widerspreche den Zielen der Getreidehandelskonvention (GTC), welche die Mitglieder nach Artikel 1 verpflichte, in grösstmöglichem Umfang zur Stabilität der internationalen Getreidemärkte und der Welternährungssicherheit beizutragen.

 

Dies sei insbesondere im Interesse derjenigen Länder, deren Wirtschaft in hohem Masse vom Getreidehandel abhängig sei.

 

Preise auf Rekordniveau

 

Der russische Angriffskrieg habe die Preise am internationalen Getreide- und Ölsaatenmarkt auf Rekordniveau getrieben, was die Erschwinglichkeit von Nahrungsmittel und die Ernährungssicherheit für arme Länder und Bevölkerungsgruppen beeinträchtige.

 

Dazu zählten auch die Zerstörung landwirtschaftlicher und logistischer Infrastruktur in der Ukraine und die Blockade von Seehäfen.

 

Aufruf zu Gewaltverzicht

 

Der IGC forderte Russland auf, die Gewaltanwendung gegen die Ukraine sofort einzustellen, seine Truppen abzuziehen sowie den ukrainischen Landwirten unverzüglich Zugang zu Feldern, Betriebsmitteln, Saatgut und Infrastruktur einzuräumen.  An alle anderen Länder appellierte der Internationale Getreiderat, ihre Agrarmärkte offen zu halten, übermässige Vorratshaltung zu unterlassen und keine Exportrestriktionen zu ergreifen.

 

«Die Annahme dieser Erklärung ist ein weiterer Schritt zur Isolierung Russlands und zur Verringerung der weltweiten politischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Aggressorlandes», erklärte Vladimir Lapa vom Ukrainian Agribusiness Club (UCAB).  Die Vertreter Russlands im IGC betonten, dass die Erklärung ausserhalb der Befugnisse des Rates liege und nicht alle Mitglieder zugestimmt hätten.

 

Arbeitsfähigkeit gefährdet

 

Die klare Positionierung pro Ukraine ist für den Getreiderat aus finanzieller Sicht heikel. Die Arbeit des Rates wird durch jährliche Beiträge seiner Mitglieder finanziert, die sich nach ihrem Anteil am Welthandel mit Getreide, Reis und Ölsaaten richten.

 

Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre entfielen 20 % der globalen Weizenexporte auf Russland; bei Gerste waren es 17 % und bei Sonnenblumenöl 25 %. Daraus resultiert ein entsprechend hoher Anteil an der Finanzierung des IGC.

 

Ein Ausschluss Russlands als möglicher nächster Eskalationsschritt hätte deutliche Einnahmeausfälle für das zwischenstaatliche Gremium zur Folge, dessen Ernte- und Versorgungsbilanzen wichtige Entscheidungsgrundlage für Politiker und Marktakteure darstellen. Sein Budget für das Geschäftsjahr 2021/22 gibt der Getreiderat selbst mit 2,1 Mio Franken (2,05 Mio Euro) an.

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